Zisch-Schreibwettbewerb Herbst 2021

Wer schreibt die beste Lügengeschichte

Von Annika Unger, Klasse 4a, Emil-Thoma Grundschule, Freiburg  

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  | Foto: Ferdinando Terelle
Foto: Ferdinando Terelle
Heute war der 31. März. Journalist Peter Schmidtchen war ganz hibbelig, denn Morgen war der erste April, an dem man so viel lügen konnte, wie man wollte. Er hatte am 1. April Geburtstag und es gab einen Wettbewerb bei der Zeitung, für die er arbeitete. Er hieß "Wer schreibt die beste Lügengeschichte?". Peter hatte schon eine Geschichte geschrieben und sie an die Zeitung weitergegeben. Die Chefs erarbeiteten gerade den Gewinner. Morgen würde es eine Party geben und der Gewinner mit seiner Geschichte in der der Zeitung stehen. Peters Geschichte war folgende:
"Das Raumschiffwettrennen." Es war einmal ein Pirat namens Pepe Pupe, der war bekannt dafür, dass er ganz schnell rennen konnte. Darauf war er sehr sehr stolz. Er wollte aber noch berühmter sein. Pepe ging gerade joggen, um fit zu bleiben, als ihm eine Anzeigesäule ins Auge stach. Auf ihr stand in großen goldenen Buchstaben: Raumschiff-Wettfliegen zum Mond! Schnell bewerben, wenige Plätze! Infos im Rathaus. Pepe dachte sich, dass das doch eine gute Gelegenheit wäre, um bekannter zu werden. Schnell sprintete Pepe zum drei Kilometer entfernten Rathaus. Dort angekommen, lief er zum Büro des Bürgermeisters und klopfte an der Tür. "Herein", brummte der Bürgermeister. Pepe trat ein. Es war ein großer, heller Raum, in dem es nach Zigaretten roch. Der Bürgermeister rauchte wie immer. Er war etwas dicklich. "Was ist?", fragte er. "Kommst du wegen des Raumschiffwettrennens?" "Ja", antwortete Pepe. "Wie meldet man sich an?" "Nicht so eilig, wie heißt du eigentlich?" "Pepe Pupe, der Pirat." "Also hast du ein Raumschiff?" Pepe sagte erschrocken: "Nein, braucht man denn eins?" "Nein, kein eigenes. Aber es gibt welche zu verleihen. Das Rennen findet Morgen um 15.30 Uhr statt. Es startet vom Rathausplatz. Man startet um 16 Uhr und fliegt zum Mond, holt einen Mondstein als Beweis und fliegt wieder zurück auf unseren Rathausplatz. Wer als erster wieder da ist, und einen echten Mondstein vorzuweisen hat, ist Sieger. Kapiert?" "Äh, okay, kapiert", sagte Pepe, der versucht hatte sich alles einzuprägen. "Ich habe dich angemeldet", brummte der Bürgermeister. Pepe sagte: "Danke, tschüss!", und spurtete aus dem Rathaus und die drei Kilometer zu dem Park, in dem er täglich joggte. Von da aus waren es nur 100 Meter zu seiner alten Hütte. Sie war etwas schäbig, aber sehr gemütlich. Pepe schmiss sich in sein Bett und schlief sofort ein. Am nächsten Morgen erwachte er aufgeregt. Er verbrachte die Zeit bis 15.15 Uhr mit grübeln, joggen, überlegen, ob er gewinnen würde und essen. Ja, er aß vier Portionen Spaghetti mit Bolognese und dazu zwei Mal zwei Kugeln Eis als Nachtisch. "Essen und Rennen machen fit" –Das war sein Motto, nachdem er sein Leben lebte. Endlich war der große Moment gekommen: 15.15 Uhr! Pepe packte sich Proviant und ein Kleeblatt (vierblättrig, als Glücksbringer) in eine kleine Tasche. Dann rannte er los und kam aus Versehen zehn Minuten zu früh. Schon von weitem sah er, dass der Rathausplatz aufwendig mit Bannern, geschmückt war, die zum großen Raumschiffwettrennen einluden. Eine 100 Meter lange Tafel, die reichlich geschmückt war und an deren Kopfende ein besonders aufwendig dekorierter Stuhl stand, wahrscheinlich für den Gewinner, waren auch zu sehen. Und da stand etwas, das Peter wieder ganz hibbelig machte, und zwar fünf riesige, silberne Raumschiffe. Er setzte sich an die Tafel, an der schon zehn, 20 Leute saßen und aß ein bisschen. Ein bisschen nur, weil er von seinen vier Portionen Spaghetti noch ziemlich satt war. Er langweilte sich furchtbar, aber dann kam der Bürgermeister - wie immer mit Zigarette im Mund- und trat hinters Mikro auf einen Podest. "Pieeeep!", machte es, dann hörte man laut die Stimme des Bürgermeisters: "Meine Damen und Herren, ich begrüße Sie herzlich zum heutigen Raumschiffrennen!" Tosender Beifall. Inzwischen war die Tafel schon voll besetzt und überall standen Leute. Der Bürgermeister setzte seine Rede fort: "Bedienen Sie sich am Buffet!" Alle griffen zu. "Das Raumschiffwettrennen ist einmalig! Es startet um 16 Uhr, also in 30 Minuten. Die fünf Teilnehmer starten, fliegen zum Mond, holen einen Mondstein, fliegen wieder runter und zeigen ihn. Möge der schnellste gewinnen! Die Teilnehmer setzen sich bitte in die Raumschiffe." Pepe hopste zu einem der Raumschiffe und trat ein. Es war ein minikleiner Raum, mit einem Sitz und unzähligen Bildschirmen, die pausenlos piepten. Pepe setzte sich auf den Sitz und schnallte sich an. Jetzt wartete er. Nach einigen Minuten ertönte ein lauter Countdown. "10, 9, 8, 7…." Bei fünf schaltete Pepe den Motor an und bei null startete er. Ui, die Raumschiffe waren ganz schön schnell. Zwei Raumschiffe lagen vor, zwei hinter ihm. Pepe machte noch ein bisschen schneller und überholte eins, dem anderen rückte er auf die Pelle. Der schien das zu merken, und wurde noch schneller. Doch auch Pepe beschleunigte. Er kam näher, näher und überholte das Raumschiff. Ja, jetzt lag er vorne! Sie hatten schon die Atmosphäre verlassen und der Mond kam in Sicht. Pepe steuerte direkt darauf zu. Nun landete er. Schnell zog er sich einen sehr schweren Raumanzug an und ging durch die Schleuse nach draußen. Auf dem Mond fühlte es sich komisch an, man hüpfte fast. Pepe machte sich daran, einen Mondstein einzusammeln. Danach hüpfte er wieder zum Raumschiff, stieg ein, zog den Raumanzug aus und startete. Er flog ein bisschen und merkte auf halber Strecke, wie wunderschön die blaue Erde aussah. Eine kleine Sehnsucht stieg in ihm auf und er flog noch schneller. Nach ein paar Minuten tauchte er wieder in die Atmosphäre ein. Er sah die Länder auf sich zukommen und überlegte kurz, ob er Halt in Italien oder Frankreich machen sollte, immerhin waren Nudeln und Crêpes sein Lieblingsessen. Aber er dachte an das Wettrennen und ließ es lieber. Da sah er die vier Raumschiffe hinter sich. Pepe hatte sie fast vergessen. Schnell beschleunigte er, doch die anderen waren bald gleichauf mit ihm. Da kam schon der Rathausplatz in Sicht. Alle machten noch einmal schneller- und kamen auf die Millisekunde gleichzeitig an! Alle rannten raus und zeigten dem Bürgermeister ihre Mondsteine. "Wahnsinn, ihr seid alle gleichzeitig angekommen? Die Juroren werden sich beraten!" 10 Minuten später verkündete der Bürgermeister das Ergebnis: "Alle haben gewonnen. Auf dem Gewinnerstuhl könnte es eng werden!" Alle waren glücklich und lachten."

Okay, die Geschichte von Journalist Peter Schmidtchen war ein bisschen lang geworden, aber das machte bestimmt nichts. Todmüde fiel Peter ins Bett. Er wachte mit einem Kribbeln im Bauch auf. Seine Frau platzte mit einem Schokokuchen herein und rief: "Happy Birthday!" "Danke", gähnte Peter. "Gib mir mal die Zeitung." Er kriegte sie und und klappte sie im Bruch auf. Schon auf der Titelseite stand: "Gewinner des Wettbewerbs wird gefeiert! Alle sind herzlich eingeladen!" Darunter stand: Gewinner: Peter Schmidtchen. Dann stand dort seine eigene Geschichte. Peter konnte es kaum fassen. Er sprang aus dem Bett, zog sich an und drängte seine Frau aus der Tür und rannte mit ihr zur Redaktion, wo die Party stattfinden würde. In der Redaktion war die Party schon in vollem Gange. Als die Leute ihn sahen, gratulierten sie ihm. Auf den Tischen standen fünf große Sahnetorten. Lecker, Peters Lieblingskuchen! Sofort aß er ein Stück. Es kamen immer mehr Leute und gratulierten ihm zum Geburtstag und zum Sieg. Was für ein tolles Geburtstagsfest!

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