Papst
Wer Werte einfordert, muss die Änderung der Systeme weltweit einfordern
Maria Dorwarth (Freiburg )
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Auch aus der Kirche Ausgetretene fühlen sich weiterhin als Christen. Der Austritt hat in den meisten Fällen nichts mit Egoismus oder technischer Modernisierung zu tun, im Gegenteil, dieser Schritt fällt vielen sehr schwer. Es hat damit zu tun, dass die Institution katholische Kirche an alten, überkommenen Gesellschaftsordnungen und Hierarchien festhält und ihre Mitglieder als "rechtmäßig Gläubige" verpflichtet, sich zu diesen und ihren Dogmen, zumindest nach außen hin, zu bekennen. Das erfordert von einem Kirchenmitglied eine unwürdige Heuchelei.
Der Missbrauch-Skandal hat das nochmal drastisch offengelegt. Theologen, die versucht haben, Missstände zu benennen und Reformen einforderten, (zum Beispiel Uta Ranke-Heinemann, Eugen Drewermann und andere) wurden wie Jahrhunderte zuvor ausgeschlossen. Mit ihnen ausgeschlossen werden eine Mehrzahl von Menschen mit einem aufgeklärten Bewusstsein, wahrer Empathie und mit Gefühl für Gerechtigkeit und für universelle Gemeinschaft. Das Argument, Katholiken seien eine weltweit große Glaubensgemeinschaft und man müsste die verschiedenen Kulturen respektieren, ist nur ein fadenscheiniger Vorwand, an einem patriarchalischen, autoritären System festzuhalten. Wir sprechen in diesen Tagen so oft von "unseren Werten", wenn es um Freiheit und Menschenwürde geht. Wer diese Werte einfordert und sich für Benachteiligte einsetzt, kommt nicht drumherum, die Änderung dieser Systeme weltweit einzufordern und damit im eigenen Haus anzufangen!
Ja, Papst Franziskus war ein rechtschaffener Mensch. Doch ein Papst allein, wie man weiß, kann nicht viel ändern, nur in den Köpfen aller männlichen Amtsträger kann eine Erneuerung erfolgen. Solange da nichts passiert, kann ich aus Gewissensgründen nicht zu dieser Institution dazugehören, leider!
Maria Dorwarth, Freiburg