Allein in Deutschland gibt es schätzungsweise eine Million Menschen, die in ihrer Kindheit sexuell missbraucht wurden. Die Geschichte einer Frau, die sich ihrem Trauma erfolgreich gestellt hat.
Ellen Kisters Leidensweg ist beispielhaft dafür, wie lang und beschwerlich der Weg sein kann, ein Trauma dieser Dimension aufzuarbeiten. Foto: Priscilla du Preez/Unsplash.com
Der Schutzmantel ist weg. Den braucht Ellen Kister (Name geändert) nicht mehr. Da steht sie, schmal im Gesicht, die Haare kurz, vor der Tür ihrer neuen Wohnung in Gomaringen im Landkreis Tübingen. "Schau mal, das ist mein neuer Freund", sagt sie und zeigt auf einen kleinen schwarzen Kater. Der Bauer nebenan hatte ihn ertränken wollen. Das Tier streicht an ihren Beinen entlang. "Wer weiß, vielleicht klappt es ja von nun an mit den Männern", sagt sie lächelnd.
Ihr Verhältnis zu Männern war von Anfang an schwierig. Ihr Stiefvater berührte sie seit ihrem zehnten Lebensjahr an intimen Stellen und vergewaltigte sie, als sie zwölf Jahre alt war. Ihre Mutter sah damals weg und ...
Allein in Deutschland gibt es schätzungsweise eine Million Menschen, die in ihrer Kindheit sexuell missbraucht wurden. Die Geschichte einer Frau, die sich ihrem Trauma erfolgreich gestellt hat.
