Unser Redakteur wollte als Kind Ritter werden, jetzt hat er sich an einem Schwert mit 90 Zentimetern Klinge versucht – mit einem Profi. Über die Kunst des Kämpfens und den Mut zu wackeligen Knien.
In einem Garten am Kenzinger Stadtrand stehen wir uns gegenüber. Grüner Rasen, Hecken, dahinter die Dächer des Neubaugebietes. Es wird Abend. Ich trage dicke Lederhandschuhe und halte ein Schwert in der Hand. Es ist schwerer als gedacht. Ich habe es vorsichtig durch die Balkontür getragen, mit der Klinge nach unten. Ich drehe es, wiege es in der Hand. Ich will kämpfen.
Und erfahre, dass ich erst mal laufen lernen muss. Ein Fuß nach vorne. Den anderen nach hinten, um 90 Grad gedreht. Leicht in den Knien federn. "Wir machen erstmal nur die Schritte", sagt Steffen Ghani. "Wenn ich nach vorne gehe, gehst du zurück. Der Abstand muss immer gleich sein."
Auf dem Esstisch liegen Schwerter, Handschuhe, Fechtbücher und eine schwere Maske
Steffen Ghani, Jahrgang 1975, ist ...