Artikel für Kinder
Wie Kinder in Frankreich, Schweden und Japan ihre Pause genießen
Eine Stunde freie Zeit. Was machst du? Raus gehen, spielen, ein Buch lesen: Das geht immer. Kinder in anderen Ländern können aber auch ganz besondere Pausen machen.
Clémentine Soupart-Lejeune
Sa, 28. Jun 2025, 7:00 Uhr
Neues für Kinder
Thema: Projekt Siesta
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Pause machen, Innehalten, Siesta – darum geht es hier. Haben wir nicht immer ein Päuschen verdient? Aber unser Leben ist häufig so hektisch, dass wir uns das oft nicht erlauben. Wie kann die kleine Auszeit vom Alltag gelingen? Wie schaffe ich es, das Smartphone zur Seite zu legen? Wie schlafe ich gut? Damit haben sich zwölf Studierende des Masterstudiengangs Deutsch-Französische Journalistik am Frankreichzentrum der Universität Freiburg beschäftigt. Auf Einladung der BZ schrieben die Nachwuchsjournalistinnen und -journalisten Artikel zum selbstgewählten Thema "Siesta".
Frankreich, 16 Uhr. Die Schulglocke läutet. Für die Kinder heißt das: Der Unterricht ist vorbei! Jetzt beginnt für viele die "Gouter"-Pause. Das französische Wort "gouter" heißt übersetzt: etwas kosten, etwas probieren. Beim Gouter kannst du zum Beispiel ein paar knusprige Petit beurre genießen. Das sind viereckige Kekse aus der französischen Stadt Nantes. Du kannst aber auch Madeleines essen, ein weiches Gebäck. Oft wird es mit einem Glas frischer Milch serviert. Manche Kinder mögen aber lieber eine Scheibe geröstetes Baguette, also Weißbrot, mit cremiger Butter.
Warum ist die Gouter-Pause so wichtig? In Frankreich wird am Abend später als in Deutschland gegessen. Mit einem guten Gouter kannst du sicher sein, dass du beim Sport oder beim Klavierunterricht keinen Hunger bekommst, bevor es Abendessen gibt.
In Schweden gibt's Zimtschnecken mit warmen Getränken
In Schweden riecht die Pause nach Zucker und Zimt. Kinder und Erwachsene können bei der "Fika"-Pause Zimtschnecken mit einem warmen Getränk genießen. Das ist ähnlich wie eine Pause mit Kaffee und Kuchen in Deutschland. Du musst aber natürlich keinen Kaffee trinken. Eine heiße Schokolade schmeckt ja auch lecker. Das schwedische Wort "fika" kommt ursprünglich aus dem Wort "Kaffi", Kaffee in alter schwedischer Sprache.
Ob drinnen oder draußen in der Natur: Es ist ganz wichtig, die Fika-Pause zusammen mit anderen zu verbringen. Mit der Familie, mit Freundinnen und Freunden oder mit Kolleginnen und Kollegen. Den Erwachsenen ist es dann sogar verboten, über die Arbeit zu sprechen! Schließlich geht es darum, locker und entspannt zu sein. Die Fika-Pause kann es gleich zweimal am Tag geben: gegen 10 Uhr, also zwischen Frühstück und Mittagessen, und gegen 15 Uhr, also zwischen Mittag- und Abendessen.
In Japan können sie sogar im Stehen schlafen
In Japan wurde früher nur morgens und abends gegessen. Dann wurde es üblich, "Oyatsu Kyukei" zu machen. Auf Deutsch heißt das: Eine Pause mit einem Snack oder mit einer Süßigkeit einlegen. Heute findet die Pause irgendwann zwischen 13 und 15 Uhr statt. Während der Oyatsu-Pause triffst du Freunde und teilst mit ihnen süße oder herzhafte Snacks. Neben Popcorn und Kartoffelchips ist auch typisch japanisches Gebäck beliebt: die Dorayaki zum Beispiel, zwei Pfannkuchen mit einer Füllung aus Teig mit besonderen Bohnen. Oder die Senbei, so eine Art knusprige Reiswaffel.
Oder die Pocky: Das sind dünne Stangen aus Keks, die man in Schokoladencreme oder Erdbeercreme tauchen kann. Dazu trinkt man manchmal eine Tasse grünen Tee. Du hast gerade keinen Hunger, bist aber ein bisschen müde? Kein Problem. In Japan machen die Menschen dann gern ein kleines Nickerchen, und das schaffen sie überall: Auch dann, wenn sie gerade mit dem Bus oder mit der Bahn unterwegs sind. Sie können das sogar im Stehen! In Japan nennt man das Nickerchen "Inemuri". So eine Pause darf jeder machen. Die Japanerinnen und Japaner finden das gut und denken sich dabei: "Ich habe hart gearbeitet. Jetzt lade ich meine Batterien wieder auf."