"Wir hatten damals ja nichts"

BZ-INTERVIEW mit Stadtarchivarin Eveline Klein zur Ausstellung Fremdlinge – Flüchtlinge und Vertriebene nach dem Zweiten Weltkrieg.
BAD SÄCKINGEN. "Fremdlinge – Flüchtlinge und Vertriebene nach dem Zweiten Weltkrieg in Säckingen" ist der Titel einer Ausstellung, die am Sonntag, 6. Mai, im Haus Fischerzunft eröffnet wird. Roswitha Frey sprach mit Stadtarchivarin Eveline Klein, die diese historische Ausstellung konzipiert hat.
Klein: Es geht um Schicksale von Flüchtlingen und Vertriebenen in der Zeit von Kriegsende bis etwa Mitte der 1950er-Jahre. Der Grund, warum ich dieses Thema gewählt habe, ist, dass das große Thema Flüchtlinge sehr aktuell ist. Ich wollte zurückschauen, wie das damals war, weil nach dem Zweiten Weltkrieg sehr viele Flüchtlinge und Vertriebene unterwegs waren. Mich hat auch interessiert, ob man Parallelen zu heute finden kann und wie das damals mit der Integration funktioniert hat. Der zweite Grund ist, dass es jetzt noch die Möglichkeit gibt, Zeitzeugen zu befragen.
BZ: Und dann sind Sie auf die Suche nach Zeitzeugen gegangen?
Klein: Genau. Ich habe zunächst mal mehrere kleine Zeitungsberichte verfasst zu dem Thema und habe immer am Schluss geschrieben, wer seine Geschichte erzählen möchte und wer vielleicht noch Gegenstände aus der Zeit hat, der möge sich doch bei mir melden. Und dann haben sich Leute ...