Ich bin zehn Jahre alt und habe noch vier Geschwister: zwei ältere Brüder, eine ältere Schwester und einen kleinen Bruder. Sicherlich gibt es größere Familien, aber mit meinen Eltern sind wir sieben Personen, und das sind viele, wie ich finde. Wir passen nicht in ein normales Auto und auch nicht in eine normale Drei-Zimmer-Wohnung. Am Morgen ist es meist für uns alle stressig. Wir streiten um die Dusche, suchen Schulsachen und Socken (zwei gleiche sind selten), wir benötigen Essensgeld, müssen Brote schmieren und alles gleichzeitig. Zum Glück gehen unsere Eltern vor uns aus dem Haus, dann kehrt mehr Ruhe ein. Manchmal nervt es mich, dass ich fast nur geerbte Kleidung trage. Mein erstes Paar neue Schuhe bekam ich zu meiner Einschulung. Auch muss ich oft helfen, zum Beispiel die Spülmaschine ausräumen, den Tisch abdecken oder auf meinen kleinen Bruder aufpassen. Jedes Kind hat einmal in der Woche einen "Helfertag". Da meine Eltern arbeiten und wir so viele sind, wünsche ich mir manchmal mehr Zeit, die ich mit meinen Eltern alleine verbringen kann.
Trotzdem finde ich es schön, so viele Geschwister zu haben. Wenn es am Tisch mal kracht und ich weinend aufstehe, läuft mir meine Schwester hinterher und
tröstet mich. Als wir kleiner waren, war immer jemand zum Spielen da. Es ist nie langweilig, und wir helfen uns gegenseitig. Es ist am schönsten, wenn wir mit der ganzen Familie einen Ausflug machen, was mittlerweile selten ist, da meine älteren Geschwister es peinlich finden, wenn wir zu siebt unterwegs sind. Bei uns im Flur hängt eine Postkarte mit folgendem Text: "Das Beste an einer Familie: Man ist nie allein. Das Schlechteste: Man ist nie allein." So ist es!
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