Wir über uns
Wir sind die Neuen – die Volontäre der BZ stellen sich vor
Sieben Journalistinnen und Journalisten haben im Oktober ihr Volontariat bei der Badischen Zeitung begonnen. So unterschiedlich wie die Standorte ihrer Ausbildungsredaktionen war auch ihr Weg zur BZ.
Mi, 19. Nov 2025, 10:48 Uhr
Wir über uns
Thema: Volontariat Badische Zeitung
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Wie könnten wir uns den Leserinnen und Lesern am besten vorstellen, wenn wir uns selbst bisher kaum kannten? Das Ergebnis formte sich allmählich, so wie wir uns während eines zweiwöchigen Seminars kennenlernten: Texte, die so unterschiedlich sind wie wir, mit dem gemeinsamen Ziel, von jedem von uns ein bisschen mehr zu erfahren. Also, das sind wir, die Neuen:
Per Anhalter durch die Gazette
Hitzeflimmern, ein ausgestreckter Daumen. Quietschende Reifen, aufgewirbelter Straßenstaub. Als ich in Neuseeland per Anhalter gefahren bin, haben mich immer diejenigen mitgenommen, die selber wenig haben. Ein Truckfahrer aus Südafrika, indische Studenten (die nur mit dem Auto fahren, weil sie einen Freund im Krankenhaus besuchen), fünf breitgebaute und schweigsame Maori im comichaft-kleinen Auto. Für mich, einen ungekämmten Ich-muss-mich-erstmal-selber-finden, war das die große weite Welt. Und diese Welt wollte ich mit Fragen löchern. Ist es einsam als Truckfahrer? Welche Erwartungen haben die Familien der Studenten in sie gesetzt (alle hatten bereits Frauen und Kinder in Indien)? Warum haben die Maori an einem Baum angehalten und kurz gehupt? Als ihr Stamm vor hunderten Jahren überfallen wurde, hat eine Mutter ihr Kind in diesem Baum versteckt und es so gerettet. Jetzt hupen sie immer, beim Vorbeifahren. Und ich? Jetzt möchte ich das Ganze immer noch machen – nur unter dem Deckmantel des Journalismus. Bodo Bojarzin (30)
Wer ist Hatshepsut?
Ich wusste, dass ich studieren wollte, ich wusste nur nicht genau was. Also habe ich etwas gewählt, bei dem ich mich nicht festlegen musste: Interdisziplinäre Anthropologie. Und so beschäftigte ich mich lange mit der Wissenschaft vom Menschen in all seinen Formen. Abgesehen davon, dass ich meinen Studiengang öfter erklären musste, als meinen Erstnamen "Hatshepsut", habe ich während des Studiums ungefähr hundert Mal den Satz gehört "ah, wird man, wenn man fertig ist dann Taxifahrer?" Was auch immer diese Leute damit sagen wollten, anscheinend kann man damit auch Journalistin werden. Aber das ist ja irgendwie ähnlich: Fremde Personen erzählen einem ihre Geschichten. Und ist das nicht der Punkt? Wollen wir hier nicht alle Geschichten hören und erzählen? P.S.: Hatshepsut war der erste weibliche Pharao Ägyptens. Hatshepsut Emilie Richter (31)
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(K)ein gerader Weg
"Den einen Weg in den Journalismus gibt es nicht", sagte ein Redakteur während eines meiner Praktika zu mir. Trotzdem ist mein Weg zur Zeitung doch eher klassisch. Denn Texte habe ich schon in der Schule geliebt – erst als Leserin, dann als Autorin. Darum habe ich neben einem völlig überfüllten Bücherregal auch ein Literaturwissenschaftsstudium und verschiedene Praktika bei Zeitungsverlagen zu bieten. Somit wurden aus Schulaufsätzen dann Hausarbeiten an der Uni und erste Artikel bei der BZ. Sicher mit dem Journalismus war ich mir trotzdem nicht: zu unsicher und viel Konkurrenz. Außerdem wollte ich mich ungern festlegen und noch so viel wie möglich in der Weltgeschichte herum tingeln. Warum ich trotzdem dazukam? Wegen der Liebe zu Texten. Und zu meinem Wunsch "Irgendwas mit Menschen" zu machen, kam der Wunsch nach "Irgendwas mit Medien" dazu – und daraus wurde das Volo bei der BZ. Christina Rehm (27)
Berufsorientierung auf dem Spielplatz
Kreativ war ich schon immer. Neugierig auch. Doch dass sich beides im Journalismus vereint, habe ich erst spät rausgefunden. Erst einmal kam das Geschichtsstudium in meiner Freiburger Heimat. Dann die Frage: Was nun? Vielleicht Journalismus – oder doch lieber ins Lektorat? Also habe ich beides ausprobiert. Am ersten Tag als Praktikantin der Freiburger Stadtredaktion wurde ich bei der Eröffnung eines neuen Spielplatzes gleich ins kalte Wasser geschmissen. Ich war super nervös! Aber ab diesem Moment hatte ich Feuer gefangen. Anschließend habe ich mir bei C.H. Beck in München auch die Lektoratsarbeit angeschaut. Doch mir war schnell klar, dass meine Zukunft im Lokaljournalismus liegt. Ich kann jeden Tag über mich hinauswachsen und trotzdem bleiben, was ich bin: kreativ und neugierig. Inga Niese (27)
Fragen & Antworten: Wie ein Volontariat bei der Badischen Zeitung aussieht
Heimweh, ohne wirklich weg gewesen zu sein
Nach aufwendigem Einstudieren von Monologen, Musikstücken und weniger eleganten Tanzeinlagen, war die Freude über eine Zusage an einer Schauspielschule groß. Die Sorge, für die Ausbildung ins 800 Kilometer entfernte Hamburg zu ziehen und von der Heimat entfernt zu sein, wurde mit dem näher rückenden Ausbildungsstart allerdings immer größer. Mit dieser Erkenntnis kam die Immatrikulation an der Uni Freiburg – "Irgendwas mit Sprache", dachte ich mir. Doch mit der Analyse von Lautsystemen und Wörtern hatte sich auch diese Idee wieder in Luft aufgelöst. Etwas unbeholfen kam ich dann schließlich durch ein Praktikum zur Hochschwarzwälder Lokalredaktion der BZ. Da war der Fall dann klar. Heute – knapp zwei Jahre später – schreibe ich diesen Text als angehende Redakteurin in meiner Heimat Südbaden. Lina Boegel (21)
Lach- und Sachgeschichten
Im Gegensatz zu den meinen Volo-Kollegen und Kolleginnen kann ich leider auf keine lange Schreibhistorie bei der Badischen Zeitung oder einen Offenbarungsmoment hinweisen, der mich zum Journalismus gebracht hat. Dafür hatte ich schon immer viel gelesen, noch mehr geschrieben, und – am allerwichtigsten – hatte ich zu allem eine Meinung. Spätestens seit "Sendung mit der Maus" wusste man ja, dass Neugier und Erklärfreude keine schlechten Eigenschaften sind. Was gibt es also Schöneres, als all diese Dinge mit der angeborenen Liebe zur südbadischen Heimat zu kombinieren und seine (natürlich sachlich fundierte) Meinung über Gott und die Welt (natürlich für Print, Online und jegliche andere audiovisuelle Ausspielmöglichkeit) festzuhalten? Klemens Gut (26)
Alle guten Dinge sind drei…
2011 schlug die Falle zu: Nach einem Praktikum ließ mich die BZ nicht mehr los. In der Lokalredaktion Bad Säckingen lernte ich mich und meine Heimat immer wieder neu kennen. Ich schrieb mich aus den Tiefen der Kommunalpolitik in luftige Höhen. Von der Reportage über Segelflieger bleiben tolle Eindrücke und eine Freundschaft, die ich nicht mehr missen möchte. So richtig spannend wurde das Politik- und Geschichtsstudium erst durch die freie Mitarbeit – jetzt im Breisgau. Doch nach zehn Jahren freier Mitarbeit sollte Schluss sein. Jetzt wartete die "richtige" Berufswelt. Licht und Schatten wechselten sich ab und führten mich – Überraschung – 2024 zur BZ; zurück auf Los, in Bad Säckingen, stellte ich die Weichen für das Volontariat und meine Zukunft im Journalismus! Ich freue mich! Ralph Fautz (34)