Account/Login

Wo die Geschichte allgegenwärtig ist

  • Annika Weigl, Klasse 8b, Kreisgymnasium (Neuenburg)

  • Fr, 28. April 2023
    Schülertexte

     

Besuch in Berlin: Die ehemalige Teilung der Stadt begegnet einem überall. Es ist wichtig, über die Umstände Bescheid zu wissen. .

Mauerreste: die East Side Gallery  | Foto: Paul Zinken
Mauerreste: die East Side Gallery Foto: Paul Zinken
Ich war letztens zum ersten Mal in Berlin. Dabei habe ich viele verschiedene Orte und Museen besucht. Ein Thema, das sich überall durchzog, war die Berliner Mauer und die Zeit der Trennung zwischen West- und Ostberlin und der BRD und der DDR. Ich hatte eigentlich gedacht, etwas über unsere Geschichte zu wissen, aber dort vor Ort prasselten so viele Eindrücke und Informationen auf mich ein, die mir zeigten, wie wenig ich eigentlich wusste.

Wieso durften die Menschen in der DDR nicht reisen, wohin sie wollten, oder selbst entscheiden, wo sie wohnen? Was führte dazu, dass sie sogar ihr Leben riskierten, um zu fliehen? Wichtig zu verstehen war die Sonderrolle, die Berlin als viergeteilte Stadt innerhalb der DDR einnahm. All diese Begrifflichkeiten, wie Todesstreifen, Zonen, Transitstrecke und so weiter, begleiteten uns auf Schritt und Tritt. Selbst in Museen, in denen ich es nicht erwartet hatte. Wie im Wachsfigurenkabinett bei Madame Tussaud’s, wo einem Walter Ulbricht begegnet mit den Worten: "Keiner hat die Absicht, eine Mauer zu bauen." Die Frage, ob meine Generation das überhaupt lernen muss, können wir, glaube ich, nur hier im untersten Eck von Deutschland stellen. In Berlin ist die Geschichte allgegenwärtig.

Ich finde, dass auch wir hier darüber Bescheid wissen müssen, weil es ein wichtiger Teil der deutschen Geschichte ist. Es sollte nie wieder so sein, dass Familien und Freunde innerhalb Deutschlands voneinander getrennt werden. Insbesondere, dass es Deutschland mit friedlichen Protesten erreicht hat, wieder ein Land zu werden, macht mich sogar stolz. Ein Anzeichen, dass dieses Ziel erreicht wurde ist, dass wir Achtklässler nicht mehr in Ossis und Wessis unterscheiden und diese Begriffe gar nicht mehr kennen. Ich bin froh, in einem Land zu leben, in dem ich, ohne nachzudenken, in alle Bundesländer reisen kann – und über Deutschlands Grenzen hinaus.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 28. April 2023: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel