Ig-Nobelpreis
Wodka hilft bei Fremdsprache - US-Preis für Forscher
Wodka-Drink im Sprachtest: Freiburger Forscher zeigen, wie ein Getränk die Aussprache auf Niederländisch verbessert - warnen aber vor falschen Schlüssen.
dpa
Fr, 19. Sep 2025, 4:01 Uhr
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Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Freiburg/Boston (dpa/lsw) - Kann Alkohol dazu beitragen, sich besser in einer Fremdsprache auszudrücken? Wissenschaftler fanden heraus, dass dies unter bestimmten Bedingungen tatsächlich der Fall sein kann. Das Forschungsteam, zu dem die Freiburger Psychologen Jessica Werthmann und Fritz Renner gehören, wurde nun in Boston bei der Verleihung der Ig-Nobelpreise ausgezeichnet.
In der US-Ostküstenmetropole kamen zehn wissenschaftliche Studien zum Zuge, die "erst zum Lachen und dann zum Denken anregen" sollen. Die undotierten Spaßpreise wurden von einer Zeitschrift für kuriose Forschung vergeben - bereits zum 35. Mal. "Ignoble" heißt auf Deutsch etwa "unehrenhaft".
Die Auszeichnung komme für das Freiburger Duo überraschend, sagte Renner der Deutschen Presse-Agentur in Freiburg. Die Idee sei bei einer Fachtagung geboren worden: "Wir haben abends etwas getrunken und festgestellt, dass es leichter fiel, sich auf Englisch zu unterhalten."
Wodka-Drink oder Wasser
Die Studie entstand bereits vor acht Jahren. Damals arbeiteten Werthmann und Renner in Maastricht. Das Team lud 50 aus Deutschland stammende Studierende ein: "Eine Gruppe bekam einen Drink mit Wodka und Bitter Lemon, die andere Gruppe nur ein Glas Wasser", erzählte Renner. Es gab danach kurze Gespräche auf Niederländisch, die von Muttersprachlern bewertet wurden. "Die Auswertung ergab, dass sich die Studierenden nach dem Alkoholgenuss nicht überschätzten und besser abschnitten. Das hat uns sehr überrascht", resümierte der 43-Jährige. Der Universitätslehrer beschäftigt sich üblicherweise mit Depressionen.
Forscherin: Wollen nicht zum Trinken animieren
Werthmann sagte, das 2017 in einer englischsprachigen Fachzeitschrift veröffentlichte Forschungsergebnis dürfe nicht missinterpretiert werden. "Wir wollen nicht dazu raten, Alkohol zu trinken, um Fremdsprachen zu sprechen." Bei dem Test in den Niederlanden gab es demnach nur eine moderate Alkoholdosis. "Der Preis passt zu der Studie. Sie soll zum Lachen und Nachdenken anregen." Die an der Uni lehrende Psychologin (43) arbeitet daran, Therapiemöglichkeiten für Essstörungen zu verbessern.
© dpa-infocom, dpa:250919-930-56932/1