Zeichnen mit dem Profi

Der bekannte französische Comiczeichner Marc Boutavant aus Paris war diese Woche zu Gast in Freiburg. Im Centre Culturel Français hat er mit Kindern gezeichnet und ihnen von seiner Arbeit erzählt.  

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Marc Boutavant (55) ist vor allem für die Comicreihe um den kleinen Esel Ariol bekannt. 22 Bände sind davon schon erschienen. Boutavant zeichnet die oft sehr lustigen Geschichten, die der Autor Emmanuel Guibert vorher aufgeschrieben hat. In den Büchern geht es um Ariol, seine Freunde und ihre kleinen Abenteuer im Alltag in der Schule und zuhause. Ariol gibt es auch als TV-Serie.

Im Centre Culturel sitzt nun die Klasse 3d der Freiburger Lorettoschule an Biertischgarnituren und erfährt, wie Ariol entstanden ist. "Emmanuel, der Autor, wollte einen Esel mit Brille", erzählt Marc Boutavant. Weil ein Esel, so wie er in echt aussieht, sehr aufwändig zu zeichnen ist, hat Boutavant für die Comics einen Esel stilisiert, wie man sagt. Das heißt, er hat sich beim Zeichnen vor allem auf die Merkmale des Tiers konzentriert, die besonders hervorstechen, und diese vereinfacht gezeichnet.

Und welche sind das beim Esel? Klaro! "Die langen Ohren", ruft ein Kind. "Ja", sagt Marc Boutavant. "Außerdem die Schnauze, die um die Nüstern meist weiß ist – und, in Ariols Fall, eben die Brille, die Emmanuel sich gewünscht hat." Diese Dinge machen Ariols Kopf aus. Der Körper ist der eines Kindes – "weil die Ariol-Geschichten von Erlebnissen handeln, die viele Kinder kennen und so auch selbst erfahren könnten", erklärt Boutavant.

Jetzt wollen die Drittklässlerinnen und Drittklässler aber selbst ran. Alle haben ein leeres Blatt Papier vor sich, und auf den Tischen stehen bunte Filzstifte bereit. Schritt für Schritt zeigt Marc Boutavant den Kindern nun auf seinem Zeichentablet, dessen Bild per Beamer an die Wand geworfen wird, wie sie Ariol zeichnen können. Und dessen Freunde – Fliege Surrsula, Schwein Ramono und Hengst Heldenhuf.

"Das Pferd fand ich ziemlich schwierig", meint Emilia Engel anschließend, als die Kinder schon am Ausmalen sind. "Aber sonst war es echt okay, die Figuren zu zeichnen." Auch Ensar Musay betrachtet zufrieden seine Ergebnisse: "Das hat Spaß gemacht."

Wer weiß, vielleicht zeichnet der eine oder die andere ja zuhause weiter? Marc Boutavant hätte das jedenfalls gemacht, wäre er noch klein und auch in der 3d. "Es heißt ja, alle Kinder malen gern", sagt er. "Aber nur manche hören gar nicht auf damit. So ein Kind war ich." Deshalb hat er auch als Erwachsener weitergezeichnet. Zuerst Flyer und Plakate, zum Beispiel für Werbung, dann einen ersten eigenen Comic, "Mouk", über einen kleinen Bären. Dafür hat er auch die Texte geschrieben. "Allein an einem Buch zu arbeiten, war mir auf die Dauer aber zu langweilig", erzählt Marc Boutavant. Daher war er froh, Emmanuel Guibert zu treffen und mit ihm gemeinsam Ariol zu entwickeln: "Es macht mich immer glücklich, wenn mir jemand seine Geschichte zum Zeichnen anvertraut."

Ariol und andere Kinderbücher französischsprachiger Autorinnen gibt es in der Ausstellung "Ausgezeichnet Wundervolle Kinderbücher!" im Centre Culturel Français Freiburg zu entdecken. Bis 20.2..
Schlagworte: Marc Boutavant, Emmanuel Guibert, Ensar Musay

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