Account/Login

Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2016 I

Zeitreise mit Schrecken

  • Neriman Sezgin, Klasse 4b, Rosenburgschule & Müllheim

  • Do, 18. Februar 2016, 15:36 Uhr
    Schreibwettbewerb

Von Neriman Sezgin, Klasse 4b, Rosenburgschule, Müllheim

Neulich, als B. Zetti morgens aus dem Haus trat, traute er seinen Augen nicht: Im Vorgarten stand ein äußerst seltsames Gefährt, eine Art Rennwagen mit Flügeln! Neugierig öffnete B. Zetti eine Tür – und erschrak sogleich mächtig. Denn eine laute Computerstimme sagte zu ihm: "Willkommen! Ich bin Superblitz, die schnellste Zeitmaschine aller Zeiten."

B. Zetti dachte sich, dass das alles nur ein Scherz wäre. Doch er täuschte sich. Denn auf einmal bewegte sich das seltsame Gefährt. Es schüttelte sich heftig, und eine seltsame Stimme war zu hören. B. Zetti stieß an einen Hebel. Und da schoss schon die Zeitmaschine in den hellblauen Himmel und B. Zetti verlor sein Bewusstsein.

Nach ein paar Minuten wachte B. Zetti mit leichten Schmerzen auf. Er hatte ein paar Kratzer abbekommen. Jedoch freute er sich darüber, dass die Maschine nicht mehr schüttelte und rüttelte. Vorsichtig machte er die Tür des Wagens auf. Auf der Außenseite des Gefährtes stand mit großen Lettern "Superblitz". B. Zetti schaute sich um, und sein Herz fiel ihm fast in die Hosentasche. Denn er war in einem riesigen verlassenen Wald und nicht mehr im Schlossberg, wo er lebte. B. Zetti wusste nicht, wohin er gehen sollte. Er blickte das letzte Mal auf Superblitz. Dann drehte er sich um und ging ängstlich in den düsteren Wald hinein.

Eine Abzweigung mit zwei Wegen war zu sehen. Nach seinem Bauchgefühl entschied sich B. Zetti für den rechten Weg. Je weiter er ging, desto dunkler wurde es. Nach einer Weile kam er an ein Haus. Es war ein altes, schäbiges Haus mit schiefen Fenstern und einem morschen Dach. B. Zetti hoffte trotzdem, dass da jemand wohnte und ihm helfen konnte, nach Schlossberg zurückzukommen. Also klopfte er tapfer an der alten Tür.

Nach drei Mal Klopfen machte eine hässliche Frau mit Warzen auf dem Gesicht auf. Auf ihrem Nacken saß eine schwarze Katze mit blutroten Augen. Eigentlich wollte B. Zetti sofort wegrennen. Aber die Frau, die nämlich eine Hexe war, hielt ihn am T-Shirt fest. Krächzend rief sie: "Was hast du hier zu suchen?" Stotternd antwortete B. Zetti: "Äh-ähhh…, ich wollte fragen, ob Sie mich freundlicherweise nach Schlossberg bringen könnten?" Die Hexe sagte jedoch nichts, sondern zog ihn mit aller Wucht in das Haus hinein. B. Zetti schrie aus Leibeskräften nach Hilfe, doch keiner hörte ihn.

Die Hexe warf ihn in ein kleines, staubiges Zimmer und schloss es ab. Im Zimmer war es recht dunkel. B. Zetti dachte, er wäre alleine. Doch plötzlich spürte er hinter seinem Rücken einen Atem. B. Zetti blieb fast das Herz stehen. Langsam drehte er sich um und sah zwei Gestalten. Sie kamen immer näher und näher. Er dachte schon, seine letzte Stunde habe geschlagen. Doch da kam der Mond heraus, und das Zimmer wurde heller, und er sah einen Jungen und ein Mädchen. Hinter ihnen stand ein Tisch. Auf diesem lagen ein Blatt Papier und eine vergilbte Haarspange. Die Kinder sahen eher traurig, als gefährlich aus. Und so stellte B. Zetti ihnen Fragen.

Die Kinder erzählten ihm, dass sie Geschwister waren und in Neustadt bei ihren Eltern lebten. Doch sie wurden von der grausigen Hexe entführt. Und seit Monaten wurden sie schon in diesem Zimmer gefangen gehalten. B. Zetti überlegte scharf nach, wie sie hier rauskommen könnten. Und da kam ihm schon eine Idee. B. Zetti nahm sich das Blatt Papier und die Haarspange vom Tisch. Leise schob er das Blatt unter den Türspalt durch. Dann steckte er die Haarspange in das Schlüsselloch. Der alte Trick funktionierte! Der Schlüssel fiel auf der anderen Seite der Türe auf das Blatt. Und B. Zetti zog das Blatt mit dem Schlüssel hinein und schloss mit diesem dann die Tür auf.

Auf Zehenspitzen schlichen sie zum Ausgang. Die Ausgangstür war zum Glück auf! Sie waren draußen. Schnell liefen sie in den Wald. Hauptsache weiter weg vom Hexenhaus. Als sie dachten, dass sie in Sicherheit wären, hörte B. Zetti auf einmal hinter sich Geräusche. Langsam drehte sich B. Zetti um. Doch die Geräusche hörten plötzlich wieder auf. Er dachte, dass er sich das nur eingebildet hatte. Und so drehte er sich sorglos um und rief nach der Zeitmaschine: "Superblitz, komm bitte her!"

Aber kein Ton war zu hören. Es wurde immer dunkler, und der Mond versteckte sich hinter den Wolken. Es war bitterkalt. B. Zetti hatte irgendwie das komische Gefühl, beobachtet zu werden. Der Nebel stieg auf und machte die Suche nach der Zeitmaschine noch schwieriger, als sie schon war. Plötzlich sahen die drei zwei leuchtende Punkte. Die kamen B. Zetti irgendwie bekannt vor. Die Punkte bewegten sich in ihre Richtung. Die drei waren vor Angst wie versteinert. Doch da verschwanden die Punkte so schnell, wie sie kamen.

Hastig rannten die Kinder weiter. Nach ein paar Minuten hörten sie urplötzlich eine Computerstimme. B. Zetti erkannte die Stimme. Das war seine Zeitmaschine! Hinter einem riesigen Busch fanden sie endlich die Maschine. Verwundert sahen sich die Geschwister das Gefährt an. So etwas hatten sie noch nie gesehen. Gerade als sie in die Maschine einsteigen wollten, kam die vor Wut kochende Hexe angeflogen. Auf ihrem Nacken saß wieder die pechschwarze Katze mit ihren blutroten Augen. Mit Fauchen und ausgebreiteten spitzen Krallen sprang die Katze auf den Fuß des Mädchens und hielt diesen fest. Doch die beiden Jungen konnten das Mädchen in die Maschine ziehen und verschlossen die Tür hastig. Die Katze fiel auf den Kopf der Hexe. Jammernd versuchte sie, die Katze von den Haaren wegzuziehen. Schnell rief B. Zetti der Maschine zu: "Nach Neustadt! Bitte!"

Und im Nu waren sie dort. Die Geschwister bedankten sich herzlich und verabschiedeten sich mit vielen Tränen von B. Zetti. Die Zeitmaschine fragte ihn aufgeregt: "Und zu welchem Abenteuer willst du jetzt starten?" B. Zetti antwortete jedoch: "Erst mal nach Hause, nach Schlossberg, bitte!"
Endlich war B. Zetti zu Hause! Das nächste Mal würde er mit der Zeitmaschine nach Hameln reisen, um herauszufinden, was mit den verschwundenen Kindern und dem Rattenfänger passiert war. Hoffentlich kann er auch dort helfen. Aber zunächst hilft er seiner Schwester Betti Z. beim Aufräumen.

Ressort: Schreibwettbewerb

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel