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"Zirka zwei Millionen Einzelteile"

  • Tim Haussmann, Klasse 4a, Tunibergschule (Freiburg-Opfingen)

  • Fr, 26. März 2021
    Zisch-Texte

ZISCH-INTERVIEW mit Oliver Gippert, der bei der Firma Wiss in Herbolzheim arbeitet, welche Feuerwehrautos herstellt.

Tim Haussmann (links) hat Oliver Gippert an seinem Arbeitsplatz besucht.   | Foto: Thomas Haussmann
Tim Haussmann (links) hat Oliver Gippert an seinem Arbeitsplatz besucht. Foto: Thomas Haussmann

Zisch-Reporter Tim Haussmann aus der Klasse 4a der Tunibergschule in Opfingen hat Oliver Gippert interviewt, der bei der Firma Wiss Feuerwehrfahrzeuge herstellt.

Zisch: Wo befindet sich Ihre Arbeit?
Gippert: Meine Arbeit befindet sich in Herbolzheim.
Zisch: Wie viele Leute arbeiten in Ihrem Betrieb?
Gippert: In unserem Betrieb sind wir 84 Mitarbeiter.
Zisch: Wie viele Feuerwehrautos baut der Betrieb in einem Jahr?
Gippert: Wir bauen in einem Jahr zirka 100 Fahrzeuge.
Zisch: Wie lange dauert es, ein Feuerwehrauto zu bauen?
Gippert: Bis ein Fahrzeug komplett fertig ist, vergehen zwölf bis 14 Monate.
Zisch: Was ist Ihre Aufgabe in der Firma?
Gippert: Meine Aufgabe ist, die Serviceabteilung zu leiten. Das bedeutet, dass ich für alle Bedürfnisse der Kunden nach der Auslieferung der Fahrzeuge verantwortlich bin. Außerdem bin ich Ansprechpartner für die Mitarbeiter aus der Produktion für alle anfallenden technischen Fragen.
Zisch: Was muss man dafür lernen?
Gippert: Man braucht einen handwerklichen Beruf, wie Fahrzeugbauer, Kfz-Mechatroniker oder Kfz-Elektriker.
Zisch: Wollten Sie schon als kleines Kind Feuerwehrautos bauen?
Gippert: Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal in einer Firma arbeiten würde, in der Feuerwehrfahrzeuge gebaut werden. Aber ich war schon ganz früh in der Jugendfeuerwehr und danach in der Freiwilligen Feuerwehr und habe dadurch Bezug zu den Fahrzeugen. So hat sich das ergeben und es macht sehr viel Spaß.
Zisch: Was macht Ihnen an Ihrer Arbeit am meisten Spaß?
Gippert: Am meisten Spaß macht mir die Abwechslung und vor allem, etwas zu bauen, was anderen Menschen in Notsituationen helfen kann. Ein Feuerwehrauto ist sehr komplex, es gibt mehrere Aufgabengebiete, zum einen den Fahrzeugbau, dann die Löschtechnik und viel Elektronik.
Zisch: Welches Feuerwehrauto mögen Sie am liebsten?
Gippert: Ich mag gerne Tanklöschfahrzeuge, abgekürzt TLF. Auf so einem Fahrzeug sind 3000 bis 4000 Liter Wasser zum Löschen des Feuers.
Zisch: Wie viele Teile hat ein Feuerwehrauto?
Gippert: Das ist eine gute Frage. Ich schätze mal mit allem zirka zwei Millionen Einzelteile.
Zisch: Welche Teile werden am häufigsten verbaut?
Gippert: Am häufigsten werden elektrische Teile wie Ladegeräte, Funkladeschalen und Handlampenschalen verbaut. Es werden auch viele Feuerlöschkreiselpumpen sowie verschiedene Lagerungen für die Beladung verbaut.
Zisch: Welches besondere Auto wurde in Ihrer Firma gebaut?
Gippert: In unserem Mutterwerk in Polen wurde ein Speziallöschfahrzeug für große Flughäfen gebaut. Es heißt Felix. Das Auto hat eine Spitze, das ist eine sogenannte Löschlanze, die in ein brennendes Flugzeug stechen kann, um innen das Feuer zu löschen.
Zisch: Wie sieht Ihr Arbeitstag aus?
Gippert: Mein Arbeitstag ist sehr abwechslungsreich. Ich nehme viele Telefonate von Kunden an, die eine Frage oder ein Problem mit dem Fahrzeug haben. Eventuelle Nacharbeiten oder Ersatzteilbestellungen werden an mich gestellt. Zu meinen Aufgaben zählt auch, unsere Monteure, die deutschlandweit unterwegs sind, zu koordinieren und zu terminieren.
Zisch: Was hat sich bei Ihnen seit dem Beginn der Corona-Pandemie verändert?
Gippert: Für mich hat sich unter den geltenden Corona-Verordnungen nicht viel verändert. Ich sitze alleine in meinem Büro und erledige meine Arbeit. Für die Monteure ist es schwieriger geworden, Kunden zu besuchen, da sie sich nicht überall frei bewegen dürfen und sich an die Hygieneauflagen halten müssen.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 26. März 2021: PDF-Version herunterladen

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