Zu Besuch bei Roboter Obelix, der gerne auch mal spazieren fährt

Drei Schüler des Freiburger Rotteck-Gymnasiums wollten mehr über die Menschmaschine der universitären Abteilung Autonome Intelligente Systeme erfahren.  

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Stadtbummel mit Roboter Obelix im August 2012  | Foto: dpa
Stadtbummel mit Roboter Obelix im August 2012 Foto: dpa
Gegen 15 Uhr wurde der Roboter Obelix mal wieder zum Leben erweckt. Sein Laserscanner auf dem Kopf beginnt sich schnell zu drehen. Mit einem Ruck fährt er los, gesteuert per Controller von Wera Winterhalter. Ganz knapp passt er durch die erste Tür in den Flur, er fährt durch eine zweite und dritte, dann hat er es endlich geschafft. Er steht im kleinen Hinterhof des Hauses 79 der Universität Freiburg. Jetzt kann man ihn in seiner vollen Pracht sehen: die immer nach oben und unten wippende Nase, der Bildschirm zum Steuern und die großen Augen.

Obelix ist mit fünf Laserscannern, einer Stereokamera und zwei Radaren ausgestattet. So kann er jede Veränderung in seinem Umfeld genauestens wahrnehmen. Das braucht er, wenn er vollkommen autonom seinen Weg durch die Innenstadt finden muss. Obelix wurde von einem Forschungsprojekt der Freiburger Albert-Ludwigs-Universität entwickelt, dem European Robotic Pedestrian Assistant, kurz Europa. Momentan läuft das Nachfolgerprojekt "Europa2". Das Ziel des Projektes ist es, eine Grundlage für autonom fahrende Roboter als nützliche Alltagshelfer zu schaffen.

Das Zuhause von Obelix ist unauffällig. Treppe runter, dann links. Links und rechts sind Büros, viele Türen stehen offen. Wir wurden freundlich von Wera Winterhalter, Freya Fleckstein und Noha Radwan, allesamt junge Doktorandinnen an der Technischen Fakultät Autonome Intelligente Systeme, begrüßt. Dort standen drei Schreibtische mit jeweils einem Computer und sonst noch allerlei Kram, wie Schere, Kleber und Stifte. Daher sahen wir auch Obelix zuerst gar nicht, denn er hatte sich fast wie ein Chamäleon an das Büro angepasst.

Er war nicht besonders groß, sondern eher breit und schmächtig, daher der Name Obelix. Der Bauch mit weißer Plastikhülle, vier Räder zum Fahren und die zwei provisorisch mit Tape festgemachten schwarzen Boxen an der Seite. Nach kurzem Besprechen wurde der Roboter angeschaltet. Mit einem großen roten Knopf wurde er zum Leben erweckt. Dann wurde der Computer hochgefahren.

Der Roboter ist schon fast sechs Jahre alt, daher dauerte alles etwas länger. Nach etwa drei Minuten war er startklar. Mit einem Controller, wie man ihn von bekannten Spielekonsolen kennt, wurde er gesteuert. Fast wie ein großes ferngesteuertes Auto. Plötzlich machte er einen Satz nach vorne, fast gegen den voll bepackten Tisch. Dann drehte er sich langsam und fuhr durch die Tür nach draußen, das war echte Millimeterarbeit. Als er nach kurzem Fahren die Rampe im Hof hochfuhr, durften wir uns endlich den Roboter mal genauer angucken. Auf dem Bildschirm sieht man, was der Laserscanner, der sich auf dem Kopf des Roboters munter dreht, alles aufnimmt. Der Scanner erkennt im Radius von bis zu zehn Metern, was dort passiert. Überall verwirrende Linien, dazwischen rote Markierungen für Menschen oder Hindernisse.

Im Bauchraum des Roboters ist alles sehr durcheinander, überall hängen Kabel, einen Laptop gibt es auch und jede Menge Flyer über Robotik und Informationstechnik. Klappe zu und es geht wieder zurück ins Warme, um die letzten Fragen zu stellen. Wir bekommen Bürostühle und stellen unsere Fragen, die wir uns zuvor aufgeschrieben haben. Nach einer guten Viertelstunde sind wir fertig und machen uns zufrieden in der verschwindenden Abendsonne mit unseren Fahrrädern auf den Heimweg. Und wer weiß, vielleicht fahren bald einige weitere Roboter durch die Straßen von Freiburg.

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