"Zwischen Uniform und Outdoor"

Früher ist man nach Frankreich oder nach Großbritannien zum Schüleraustausch, heute geht es bis nach Neuseeland.  

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Der neuseeländische Mount Taranaki im ...ional Park aus dem Weltraum geknipst.   | Foto: dpa
Der neuseeländische Mount Taranaki im Egmont National Park aus dem Weltraum geknipst. Foto: dpa

Neuseeland ist der Newcomer unter den Austauschzielen. Seit einigen Jahren wird das Land "unter" Australien, das für seine tolle Natur bekannt ist, auch bei Schülern immer beliebter. Marie Neumaier, Schülerin der Klasse 9a des Kreisgymnasiums in Bad Krozingen, wird im Juli nach Neuseeland fliegen und dort bis Dezember zur Schule, oder besser ins College, gehen. Eine spannende Zeit steht ihr bevor.

Wieso entscheiden sich so viele Schüler und auch ich für dieses Land als Ziel? Nun, zunächst das Offensichtliche: Wer an Neuseeland denkt, hat meistens die Bilder von riesigen Grünflächen, exotischen National Parks und wundervollen Stränden vor Augen. Eine Vielfalt, die man bei geschickter Regionswahl voll ausschöpfen kann.

Jedoch ist es nicht nur das, was Neuseeland für mich so interessant gemacht hat, denn auch die Schulen dort haben einiges zu bieten. Wenn ich von College spreche, dann ist das im Grunde das Pendant zum deutschen Gymnasium. Wobei es zwischen College und Gymnasium auch Unterschiede gibt. So gibt es in Neuseeland für alle Jahrgangsstufen ein Kurssystem. Hier werden Kurse dazugewählt, die neben Kernfächern wie Englisch, Mathe und den Naturwissenschaften angeboten werden.

Jeder Schüler kann zwischen fünf und sechs dieser Kurse wählen. Diese bieten sehr viele interessante Möglichkeiten, da es neben den für uns normalen Ergänzungsfächern wie Geografie oder Musik, ein deutlich vielfältigeres Angebot gibt. An jeder Schule werden unterschiedliche Fächer unterrichtet, ob Ernährungswissenschaften, Psychologie sowie Kunst- oder Musikkurse. Es scheint für jeden etwas dabei zu sein. Hinzu kommt, dass auf diese individuellen Fächer genauso viel Wert gelegt wird wie auf die Pflichtfächer.

Klettern und Kanufahren im Unterricht

Am ausgefallensten unter diesen vielen Wahlfächern ist wohl der Kurs "Outdoor Education". Wie der Name vielleicht erahnen lässt, geht es in diesem Fach um alles, was mit Natur, Herausforderung und Teamwork zu tun hat. Die Schülerinnen und Schüler machen in diesem Fach viele Ausflüge, sie gehen zum Klettern oder unternehmen Kanu- oder Fahrradtouren. Man braucht allerdings auch eine gewisse Sportlichkeit und viel Durchhaltevermögen, um an diesem Kurs teilnehmen zu können.

Auf dem Schulgelände der neuseeländischen Colleges fallen weitere Besonderheiten auf. Viele Schulen besitzen einen weitläufigen Campus mit mehreren Sportanlagen une einem eigenen Schwimmbad. Und auch die Räumlichkeiten sind vielfältig. Oft gibt es spezialisierte Labore und Computerräume, von denen wir hier in Deutschland nur träumen können.

So ein Bildungsangebot gibt es nicht umsonst

Nun klingt das wohl für viele wie ein wahr gewordener Schultraum, jedoch muss man sagen, dass der Besuch einer solchen Schule, im Gegensatz zu unserer, nicht kostenlos ist. Die Kosten pro Monat belaufen sich auf über 1000 Euro. Klar, man bekommt einiges geboten, und vor allem, wenn man schon einen Auslandsaufenthalt plant, soll es auch etwas Vernünftiges sein. Trotzdem muss man sich so eine Schule auch erst einmal leisten können.

Ein weiterer Punkt, der für uns in Deutschland ungewöhnlich ist, ist der Dresscode. Dieser ist in Neuseeland zwar nicht einheitlich geregelt, jedoch gibt es an den meisten Schulen eine Uniform und zusätzliche Regeln. Bei der Uniform handelt es sich meistens um klassische Zusammenstellungen, wie man sie vielleicht schon aus Großbritannien kennt. Bei den zusätzlichen Regeln geht es meistens um (Körper-)Schmuck. So darf weitestgehend kein Schmuck getragen werden und kein sichtbares Make-up. Auch Piercings oder Tattoos sind an neuseeländischen Privatschulen verboten. Dafür müssen sich die Schüler dann bis nach der Schule gedulden. Ein Schultag dauert übrigens jeden Tag bis etwa drei Uhr, also etwas länger als hier in Deutschland, aber mit Mittagessen.

Letztlich gilt das Land auch als sehr sicher, was vor allem für jüngere Schüler ein wichtiger Punkt bei der Entscheidungsfindung sein kann. All diese Aspekte zusammen machen für viele Schüler ein Auslandsjahr in Neuseeland so attraktiv, das wohl, egal wo, immer eine tolle Erfahrung ist.

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