285 Skelette auf Baustelle in Freiburg gefunden
Archäologen stoßen bei Grabungen auf einen Lepra-Friedhof.
Nicolo Großer, Klasse 8.1, Evangelisches Montessori-Schulhaus (Freiburg)
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Während die Archäologen anfangs mit ein paar Skeletten gerechnet hatten, fanden sie schlussendlich 285 Skelette von Lepra-Erkrankten. Manche der vermeintlichen Lepra-Kranken seien gar nicht an dieser Krankheit gestorben, sondern an Syphilis, erklärt Anthropologin Carola Berszin aus Konstanz, die die Grabungen geleitet hat. Schon zwischen 1939 und 1958 waren bei Bauarbeiten in der Gegend menschliche Skelette gefunden worden. Lepra-Hospize gab es im Mittelalter an vielen Orten. Die Lepra-Kranken waren jeweils vor der Stadt untergebracht, damit sie andere Menschen nicht ansteckten.
In Freiburg wurde die Einrichtung erstmalig 1251 erwähnt, die dazu gehörige Kapelle wurde 1268 durch den deutschen Gelehrten und Bischof Albertus Magnus geweiht und 1632 im Dreißigjährigen Krieg durch schwedische Truppen zerstört. Auf den bekannten Darstellungen Freiburgs aus dem Mittelalter sowie auf dem Sickingerplan von 1589 und dem Korntawerplan von 1608 ist das Leprosenhaus dargestellt.
Wie bereits erwähnt wohne ich direkt neben der Baustelle, dadurch konnte ich ein Skelett aus einer Entfernung von zwei Metern betrachten. Es war ein komisches Gefühl, neben diesem vielleicht über fünfhundert Jahre alten Skelett zu stehen. So ein Gefühl kriegt man nicht, wenn man sich nur Bilder anschaut.
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