49 Grindwale stranden vor der Küste Neuseelands

Ein Schüler aus Freiburgs Montessori-Schulhaus ist vor Ort – und packt bei der großen Rettungsaktion mit an.  

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Julian Jacobi war bei der Rettungsaktion vor Ort.   | Foto: privat
Julian Jacobi war bei der Rettungsaktion vor Ort. Foto: privat
Am Morgen des 23. Februars 2020 wurden wir von Freunden angerufen, wegen vieler gestrandeter Wale so schnell wie möglich an den Strand von Poponga zu kommen. Poponga liegt in Golden Bay, einer Bucht am Nordende der Südinsel Neuseelands.

An diesem Vormittag entdeckten Touristen bei einer Bus-Tour zum Farewell-Spit-Leuchtturm eine große Gruppe gestrandeter Grindwale. Der Guide der Touristengruppe benachrichtigte daraufhin die Abteilung für Naturschutz von Neuseeland. Alle Mitarbeiter dieser Naturschutzorganisation und ein Wal-Rettungsprojekt mit Namen Project Jonah bekamen daraufhin eine Nachricht mit den örtlichen Daten der Wale und wurden gebeten, am Walstrandungsort einzutreffen.

Als wir ebenfalls am Strandungsort eingetroffen sind, wurden wir von Mitarbeitern der Naturschutzorganisation eingewiesen. Jeder bekam einen Wassereimer und eine ausführliche Erklärung. Wir wurden auch ausführlich darauf hingewiesen, wie man die Wale am besten feucht halten konnte. Außerdem sollten wir Helfer uns nicht zu nah an der großen Schwanzflosse aufhalten. Bei unserer Ankunft am Strandungsort sahen wir einen Krankenwagen und einen Rettungshubschrauber, die eine Helferin verarzten und mitnehmen mussten, die von einer Schwanzflosse an den Beinen schwer verletzt wurde.

40 der 49 gestrandeten Wale konnten gerettet werden

Project Jonah besteht aus einigen Leuten, die in der Golden Bay leben. Die Organisation wurde 1974 in der Golden Bay gegründet, weil jedes Jahr eine große Anzahl von Walen dort strandet. Das liegt daran, dass die Golden Bay wie ein C geformt ist. Es ist wie eine sehr große Falle für die Wale, wenn sie in die Bay reinschwimmen.

Immer wieder passiert es, dass die Säugetiere die Orientierung verlieren, und dann kommt es schnell zu Strandungen in der Bucht, denn das Wasser ist dort an der tiefsten Stelle nur ungefähr sieben Meter tief.

Die Wale wurden von neun Uhr morgens, als in der Bucht Ebbe war, von den vielen Helferinnen und Helfern mit Wasser versorgt. Die Rettungsaktion dauerte bis in den Abend hinein. Gegen 18 Uhr kam schließlich die Flut. Durch die Hilfe von über hundert Helfern konnten an diesem Tag 40 von 49 Walen gerettet werden.

Es war für mich ein sehr besonderes Erlebnis, an diesem Tag an der großen Rettungsaktion der Wale teilzunehmen. Ich habe einige Gespräche mit den Helfern geführt und dabei herausgehört, wie erleichtert alle waren, dass die große Mehrheit der Wale an diesem Tag von uns gerettet werden konnte. Es waren allerdings auch viele Helfer besorgt, dass sich das Drama am folgenden Tag wiederholen könnte, wenn die Wale erneut stranden würden.
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