Kriminalität
50 Angriffe und 5 Millionen Beute – Geldautomaten-Sprenger erwischt

Eine Explosion mitten in der Nacht, dann sind sie wieder weg: Banden, die Geldautomaten sprengen, schlagen blitzschnell zu. Nun ist Fahndern aus Süddeutschland ein Erfolg gelungen.
Süddeutschen Ermittlern ist ein Schlag gegen eine niederländische Bande gelungen, die hierzulande mehr als 50 Geldautomaten gesprengt und dabei 5,2 Millionen Euro erbeutet haben soll. Die seit November 2021 aktiven Täter hatten sich nach aktuellen Erkenntnissen stets Geldautomaten in den beiden süddeutschen Bundesländern ausgesucht, mit Ausnahme einer Attacke in Thüringen. Das teilten die Landeskriminalämter Bayern und Baden-Württemberg sowie die Staatsanwaltschaft Bamberg am Donnerstag in München mit.
Am Montag hatten die Beamten bei einer Razzia in den niederländischen Provinzen Utrecht und Limburg sowie in Belgien in Zusammenarbeit mit der dortigen Polizei 16 Gebäude durchsucht. Dabei wurden neun per Haftbefehl gesuchte Männer im Alter von 25 bis 41 Jahren festgenommen. "Es handelt sich hierbei um eine der größten Aktionen gegen Geldautomaten-Sprenger in den Niederlanden", teilten die deutschen Ermittler mit. Nach drei weiteren wird noch gefahndet.
Das Phänomen ist den Ermittlern inzwischen gut bekannt: 2022 machten sich die Täter an 37 Geldautomaten im Freistaat zu schaffen. Dabei zog das Geschehen im Jahresverlauf deutlich an, das bayerische LKA registrierte zuletzt im Durchschnitt etwa drei Fälle pro Monat.
Und auch im Vergleich zu den Vorjahren müssen die bayerischen Fahnder wieder deutlich häufiger zu den teils völlig zerstörten Tatorten ausrücken: Registrierten die Beamten 2019 noch 27 Fälle, zählten sie im Jahr darauf 24 Attacken und 2021 gar nur 17 Sprengungen. Wobei die Ermittler vermuten, dass der zwischenzeitliche Rückgang Folge der Ausgangsbeschränkungen und anderer Maßnahmen im Zuge der Corona-Pandemie war.
Bundesweit habe es im vergangenen Jahr 493 solcher Taten gegeben, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) unter Berufung auf das Bundeskriminalamt. Von daher seien noch viele weitere Banden aktiv. Und: "Die Erfahrung zeigt, dass die durch solche Ermittlungserfolge in den Reihen der Täter gerissenen Lücken schnell aufgefüllt werden."
"Die Geldautomatensprengung gilt als Banküberfall der Moderne", ergänzte Bayerns Justizminister Georg Eisenreich (CSU). Dabei verwendeten die Täter zuletzt oft feste Explosivstoffe, wodurch die Explosionen ein deutlich höheres Gefahrenpotenzial bekommen als bei der zuvor üblichen Methode der Sprengung durch eingeleitetes Gas.
"Die Täterinnen und Täter sprengen sich völlig rücksichtslos den Weg zum Geld frei, riskieren das Leben unbeteiligter Menschen und zerstören Gebäude", betonte deshalb auch Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) per Mitteilung. Der Sachschaden sei dabei regelmäßig höher als die Beute. Bei der aktuellen Serie beläuft er sich den Angaben zufolge auf 6,5 Millionen Euro.
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Am Montag hatten die Beamten bei einer Razzia in den niederländischen Provinzen Utrecht und Limburg sowie in Belgien in Zusammenarbeit mit der dortigen Polizei 16 Gebäude durchsucht. Dabei wurden neun per Haftbefehl gesuchte Männer im Alter von 25 bis 41 Jahren festgenommen. "Es handelt sich hierbei um eine der größten Aktionen gegen Geldautomaten-Sprenger in den Niederlanden", teilten die deutschen Ermittler mit. Nach drei weiteren wird noch gefahndet.
Rückblick: Serientäter sollen sieben Geldautomaten rund um Freiburg gesprengt haben (August 2021)
Das Phänomen ist den Ermittlern inzwischen gut bekannt: 2022 machten sich die Täter an 37 Geldautomaten im Freistaat zu schaffen. Dabei zog das Geschehen im Jahresverlauf deutlich an, das bayerische LKA registrierte zuletzt im Durchschnitt etwa drei Fälle pro Monat.
Und auch im Vergleich zu den Vorjahren müssen die bayerischen Fahnder wieder deutlich häufiger zu den teils völlig zerstörten Tatorten ausrücken: Registrierten die Beamten 2019 noch 27 Fälle, zählten sie im Jahr darauf 24 Attacken und 2021 gar nur 17 Sprengungen. Wobei die Ermittler vermuten, dass der zwischenzeitliche Rückgang Folge der Ausgangsbeschränkungen und anderer Maßnahmen im Zuge der Corona-Pandemie war.
Bundesweit habe es im vergangenen Jahr 493 solcher Taten gegeben, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) unter Berufung auf das Bundeskriminalamt. Von daher seien noch viele weitere Banden aktiv. Und: "Die Erfahrung zeigt, dass die durch solche Ermittlungserfolge in den Reihen der Täter gerissenen Lücken schnell aufgefüllt werden."
"Die Geldautomatensprengung gilt als Banküberfall der Moderne", ergänzte Bayerns Justizminister Georg Eisenreich (CSU). Dabei verwendeten die Täter zuletzt oft feste Explosivstoffe, wodurch die Explosionen ein deutlich höheres Gefahrenpotenzial bekommen als bei der zuvor üblichen Methode der Sprengung durch eingeleitetes Gas.
"Die Täterinnen und Täter sprengen sich völlig rücksichtslos den Weg zum Geld frei, riskieren das Leben unbeteiligter Menschen und zerstören Gebäude", betonte deshalb auch Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) per Mitteilung. Der Sachschaden sei dabei regelmäßig höher als die Beute. Bei der aktuellen Serie beläuft er sich den Angaben zufolge auf 6,5 Millionen Euro.