Bauantrag
500.000-Euro-Funkmast für vier Adressaten: Biederbach reagiert irritiert
In Biederbach soll mit viel Geld ein Funkmast errichtet werden. Sein Nutzen erscheint jedoch gering und die direkten Nutznießer wollen ihn gar nicht.
Mi, 29. Okt 2025, 9:00 Uhr
Biederbach
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Vom Mast abgedeckt würde eine Fläche von 0,137 Quadratkilometern; vier Wohngrundstücke hätten einen Vorteil. In der Sitzung äußerten jedoch zwei Anliegerinnen nicht nur Missfallen am Verfahren, sondern auch am Vorhaben. "Neben das geplante vierte Windrad soll bei uns jetzt noch ein Funkmast gestellt werden", klagte eine von ihnen. Es wurde deutlich, dass drei der vier Grundstückseigentümer den Mast gar nicht wollen.
Für Bürgermeister Rafael Mathis ergab sich daraus – nach eigenem Bekunden – eine missliche Situation. Einerseits strebe die Gemeinde seit Jahren danach, Funklöcher auf ihrer Gemarkung beseitigt zu bekommen; andererseits werden die technischen Anlagen von potenziellen Nutznießern aber gar nicht gewünscht, sagte er. Mathis erinnerte an eine vier Jahre zurückliegende Mitteilung der Telekom von drei geplanten Funkmasten. Dies sei die letzte ihm zugegangene Information gewesen. Er zeigte sich verwundert, dass entlang der L101 nichts gemacht worden sei, jetzt aber wegen vier Haushalten eine halbe Million Euro investiert werden soll. Er gab den dortigen Anliegern auch Recht, die sich beklagten, erst über das Mitteilungsblatt vom Bauantrag erfahren zu haben.
Die Ratsmitglieder Matthias Disch und Thorsten Schätzle, beide aktiv bei der Feuerwehr, stellten fest, dass der Mast je nach Bereichsabdeckung auch Vorteile haben könnte. Vor diesem Hintergrund beschloss der Rat zunächst einmal, nichts zu beschließen. Die Verwaltung wurde stattdessen beauftragt, beim Landratsamt weitere Informationen einzuholen, inwieweit der Funkmast auch für die ganze Gemeinde von Nutzen sein könne.
