"Terminshopping"
Ab Montag gibt’s in Südbaden nur leichte Lockerungen
Da in ganz Südbaden die Sieben-Tage-Inzidenzen wieder ansteigen, wird der Einzelhandel am Montag nicht überall uneingeschränkt öffnen. Ohne Terminvereinbarung geht es nur im Ortenaukreis.
Frank Zimmermann & dpa
So, 7. Mär 2021, 20:31 Uhr
Südwest
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Ein Besuch nur nach Anmeldung gilt von heute an auch für Museen, Galerien, botanische und zoologische Gärten. Sport im Freien ist – kontaktfrei – für maximal fünf Personen aus zwei Haushalten möglich. Uneingeschränkt öffnen – natürlich unter Einhaltung der Hygieneauflagen – können in ganz Südbaden wie schon in der vergangenen Woche Friseursalons sowie neu Buchhandlungen, Fahrschulen, Baumärkte (sie durften bislang nur ihre Gartenabteilungen öffnen) und "körpernahe Dienstleistungen" wie Kosmetik-, Nagel-, Massage-, Tattoo- und Piercingstudios. Für alle anderen Geschäfte gilt "Click & Meet". Weitergehende Lockerungen gibt es in Südbaden nur im Ortenaukreis.
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In allen Kreisen mit einer Inzidenz von unter 100, also in ganz Südbaden können sich von heute an wieder bis zu fünf Menschen aus zwei Haushalten treffen. Kinder bis 14 Jahre zählen dabei nicht dazu; Paare, die nicht zusammenleben, gelten als ein Haushalt.
Besorgniserregend ist in Südbadens aktuell die Entwicklung vor allem im Landkreis Emmendingen: Dort lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Sonntag laut Landesgesundheitsamt in Stuttgart bei 91,9 – am Donnerstag war noch der Wert 58,9 gemeldet worden. Und noch vor einer Woche, am 28. Februar, hatte er 28,4 betragen. Hinzu kommt im Kreis Emmendingen ein sehr hoher Anteil an Virusvarianten. Zum Vergleich: Die Sieben-Tage-Inzidenz für ganz Baden-Württemberg lag am Sonntag, 7. März, bei 60,5.
Deutlich über diesem Landesschnitt waren am Sonntag auch die Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald (Inzidenz: 72,5) und Waldshut (65,0). Knapp darunter, aber ebenfalls über dem 50er-Grenzwert lagen der Landkreis Lörrach (59,0) und der Stadtkreis Freiburg (51,0). In Freiburg war die Inzidenz in den drei Tagen vor dem gestrigen Sonntag zwar stabil unter 50 gelegen (Donnerstag: 42,4; Freitag; 43,3; Samstag: 48,9), dennoch verkündete auch das Freiburger Rathaus in einer Pressemitteilung am Sonntag, dass bei einer Inzidenz von 51,0 der Einzelhandel am Montag "nur" Terminshopping anbieten könne.
Der Ortenaukreis steht bei der Sieben-Tage-Inzidenz momentan mit 43,4 als einziger südbadischer Kreis unter 50 da, wobei auch hier die Werte ansteigen (Donnerstag: 39,4; Freitag: 39,2; Samstag: 41,1). Konkret heißt das: Im Ortenaukreis können am heutigen Montag alle Läden unter Einhaltung der geltenden Hygieneauflagen (Maskenpflicht, Begrenzung der Kundenzahl in Relation zur Größe der Verkaufsfläche) komplett öffnen, ebenso Museen, Galerien, Gedenkstätten, zoologische und botanische Gärten.
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Sport im Freien, auch auf Außenanlagen, können – ohne Körperkontakt – in der Ortenau derweil bis zu zehn Personen gemeinsam machen, in allen anderen Kreisen sind es fünf Personen. "Ich begrüße die Lockerungs- und Öffnungsschritte", wurde Landrat Frank Scherer am Sonntag in einer Pressemitteilung zitiert. Das sei "ein wichtiger Schritt in Richtung Normalität, auf den rasch weitere folgen müssen". Weiterhin geschlossen bleiben überall im Land Theater, Kinos, Konzerthäuser und die Gastronomie.
Somit ist bereits am heutigen Montag die Situation eingetroffen, dass aufgrund der Landesverordnung – Stichwort Flickenteppich – die Lage, was erlaubte Lockerungen betrifft, in Südbaden nicht einheitlich ist. Theoretisch ist der befürchtete Shoppingtourismus zwischen den Kreisen möglich. Will heißen: Menschen aus den Kreisen Freiburg, Emmendingen oder dem Kreis Breisgau-Hochschwarzwald können in Lahr oder Offenburg uneingeschränkt shoppen, bei sich selbst im Ort nur nach Terminvereinbarung. Vor dem Hintergrund dieses zu erwartenden Einkaufstourismus, bat Landrat Scherer am Sonntag um Zurückhaltung. "Es ist jetzt sehr wichtig, dass wir die zurückgewonnene Freiheit und weitere Lockerungen nicht gefährden, indem wir unvorsichtig werden."
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