Abschied von Walter Gerspacher: Das Duo Romantica ließ das Volkslied leben

"Wir freuen uns auf das nächste Jahr, egal bei welchen Temperaturen." So verabschiedeten sich Ende Juli 2024 zahlreiche Besucherinnen und Besucher von Gertrud und Walter Gerspacher, vielen besser bekannt als Duo Romantica. Kurz zuvor waren die letzten Töne der 25. Auflage des von der BZ mitveranstalteten Volksliedersingens verklungen. Nun wurde bekannt, dass Walter Gerspacher am 15. Juni gestorben ist.

Wenn Gerspacher den Menschen in seiner Teninger Fahrschule nicht den Umgang mit dem Auto beibrachte, gehörte seine Leidenschaft der Musik. Die Volksmusik nannte er in einem Gespräch mit der BZ vor dem Neustart des Volksliedersingens nach Corona im Jahr 2023 durchaus sein Lebenswerk. Ihm ging es stets darum, "das Volkslied wieder mehr in die Öffentlichkeit zu bringen". Was ihm mit Gitarre oder Mundharmonika und seiner Frau Gertrud an der Orgel vortrefflich gelang.

Schon frühzeitig im Jahr gab es bei den Gerspachers stets die Anfragen, wann denn nun die Veranstaltung im Freiämter Kurhaus stattfinden würde. Das war auch in diesem Jahr wieder so, ob bei der Gemeindeverwaltung oder auch bei den Organisatorinnen und Organisatoren bei der BZ, die Menschen wussten, dass das Volksliedersingen bald wieder stattfinden müsste.

Mehrere hundert Gäste zählten die jährlichen Veranstaltungen in Freiamt, aber auch zu anderen Gelegenheiten, bei Vereinsfesten etwa, war die Musik der Gerspachers gefragt. Schnell gelang es dem Duo Romantica stets, das Publikum auf seine Seite zu ziehen. Merkmal der Auftritte war, dass die Gäste in die Lieder einstimmten, die vorgetragenen Stücke so fast schon zelebriert wurden. "Eifach ihänge und mitmache", forderte Walter Gerspacher stets auf. Im Wechsel mit eigenen Stücken war das Duo ein rundlaufender Motor für gute Stimmung.

Walter Gerspacher schaffte es in seinem musikalischen Wirken denn auch, das Volksgut Volkslied hochzuhalten. Für die Freiämter Veranstaltung wurde eigens das BZ-Volksliederbuch zusammen mit dem Ehepaar Gerspacher gestaltet, ein Büchlein, das von denen gerne genutzt wurde, die nicht textsicher waren. Und ein Büchlein, so berichtete es Gerspacher nicht ohne Stolz in einem Gespräch mit der BZ-Redaktion, das "zur Standardausrüstung vieler Laiengruppen bei Festen und Hocks genutzt" wird.

Dabei sonnte sich Walter Gerspacher nicht allein im Glanz des Volksliedersingens, er wusste, dass die Veranstaltung ohne weitere musikalische Mitstreiterinnen und Mitstreiter nicht so erfolgreich geworden wäre. Zu den regelmäßigen Gästen gehörten Zitherspieler Gerhard Strub aus Teningen-Heimbach, Sieglinde Bühler aus Mundingen, Rosi Haas aus Sexau sowie die Öli-Musikanten aus dem Elztal.