Verkehr

ADFC-Fahrradklimatest: So bewerten Radfahrer die Stadt Lahr

Mehr Sicherheit, bessere Infrastruktur – das sind zwei der Wünsche, die Lahrer Radfahrerinnen und Radfahrer laut ADFC-Fahrradklimatest genannt haben. Insgesamt gibt es für die Stadt die Note 3,7.  

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Wo sehen Radfahrerinnen und Radfahrer ...um geht es beim ADFC-Fahrradklimatest.  | Foto: Arne Dedert (dpa)
Wo sehen Radfahrerinnen und Radfahrer für ihre Stadt Verbesserungspotenzial? Darum geht es beim ADFC-Fahrradklimatest. Foto: Arne Dedert (dpa)

Zum elften Mal legt der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) die Ergebnisse seines vom Bundesministerium für Verkehr geförderten Fahrradklimatests vor. 213.000 Bürgerinnen und Bürger hätten bundesweit die Zufriedenheit mit den Radwegen und das Sicherheitsgefühl auf der Straße bewertet, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Stadt Lahr erhalte die Note 3,7. Bei der letzten Befragung 2022 hatte Lahr eine 3,8 erhalten. Die Benotung orientiert sich an den Schulnoten – von eins für "sehr gut" bis sechs für "ungenügend". Andere Städte mit vergleichbarer Größe erhielten laut der Pressemitteilung beim Radklimatest im Durchschnitt die Note 3,9.

Positiv hervorgehoben werden laut ADFC für Lahr vor allem das Fahrradverleihsystem, die geöffneten Einbahnstraßen in Gegenrichtung und die vergleichsweise breiten Radwege. "Verbesserungsbedarf sehen die Radfahrenden in Lahr hingegen bei der Fahrradmitnahme im öffentlichen Verkehr, beim sicheren Radfahren für Alt und Jung sowie beim Fahrraddiebstahl, insbesondere am Bahnhof", schreibt der ADFC.

Radfahrer empfinden Kreisverkehre als unsicher

Viele Radwege in Lahr seien nur durch einfache Markierungen auf der Fahrbahn gekennzeichnet, ohne bauliche Trennung. Kritisiert würden insbesondere plötzlich endende Radwege an Engstellen und unzureichende Pflege – etwa Baumwurzelaufbrüche vor dem Rathaus und bei der Römerstraße, heißt es weiter. In der stark befahrenen Stefanienstraße hätten Radfahrerinnen und Radfahrer morgens zu den Stoßzeiten von "lebensgefährlichen Situationen" berichtet.

Auch an Knotenpunkten gibt es laut ADFC Probleme: So schalteten die Ampeln am Querverkehr der B36 nicht zuverlässig für einzelne Radfahrerinnen und Radfahrer. Kreisverkehre würden als unsicher beschrieben, da Autofahrerinnen und -fahrer häufig ohne ausreichenden Abstand überholten. Viele Querungen seien unübersichtlich und Radfahrende müssten sich oft dem Autoverkehr unterordnen oder absteigen.

"Die Umfrage zeigt: Viele Bürgerinnen und Bürger wünschen sich von Politik und Verwaltung mehr Mut bei der Umsetzung der Radverkehrsziele", so das Fazit des ADFC. "Geplante Fahrradstraßen wurden teils durch Widerstände im Gemeinderat oder in Ortsbeiräten – etwa in Lahr-Ost – verhindert. Kritisiert wird auch, dass Maßnahmen oft so gestaltet werden, dass sie nicht mit den Interessen des Autoverkehrs kollidieren – was ihre Wirksamkeit schmälert." Sowohl die Stadtverwaltung als auch der ADFC verfolgten das gemeinsame Ziel, Radfahren in Lahr sicherer und attraktiver zu machen, heißt es in der Mitteilung weiter. Darin appelliert der Fahrradclub an Politik und Verwaltung, "die Anliegen der Radfahrerinnen und -fahrer ernst zu nehmen und die positiven Entwicklungen entschlossen weiterzuführen".

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