Ägyptens Jugend hat den Glauben an den Umsturz verloren
Die Revolution hat keine Kinder: Ägyptens Jugend hat den Glauben an den Umsturz verloren. Sie schimpft auf die Alten, flüchtet in den Alkohol oder in die Bürgerlichkeit – und boykottiert die Wahl.
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Vielleicht sollten sie die Alten alle töten, meint Kareem Shaheen. Er hat sich in Rage geredet, sitzt mit seinen Freunden in einer Kneipe, die den Namen Freiheit trägt. Die Freiheit ist eine trostlose Trinkhalle in der Nähe des Tahrir-Platzes. Das arabische Wort für Freiheit, Horreya, haben die Demonstranten während der Revolution 2011 auf den Straßen der Kairoer Altstadt skandiert. Jetzt sitzen diejenigen, die damals zu jung waren, um dabei zu sein, in der Kneipe, die sich Horreya nennt. Jungen und Mädchen trinken zusammen Bier und lachen. Die alten Trinker sitzen zwischen ihnen verstreut und schauen verschämt auf ihre Gläser. Es bekümmert sie offensichtlich noch, dass ihr Laster haram ist, eine Sünde.
Kareem Shaheen ist so etwas wie ein Star der jungen Tätowiererszene in Kairo. Sein Körper hat sich in den vergangenen Jahren in ein Kunstwerk verwandelt. Gemeinsam mit einer Tätowiererin aus ...