USA und China nähern sich an

Die Zeichen stehen auf Einigung : Nach zweitägigen Handelsgesprächen zwischen Peking und Washington scheint der Weg frei zu sein für einen großen Deal.  

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Als Chinas Unterhändler Li Chenggang von einer "vorläufigen Einigung" sprach, reagierten viele Experten noch mit Skepsis. Kann es sein, dass die fünfte Runde der zuletzt von gegenseitigen Drohgebärden begleiteten US-chinesischen Handelsgespräche, die an diesem Wochenende im malaysischen Kuala Lumpur stattfand, derart positiv verlief? Doch kurz darauf bestätigte US-Finanzminister Scott Bessent, dass man "erfolgreiche Rahmenbedingungen" für das bevorstehende Gipfeltreffen zwischen Xi Jinping und Donald Trump gesetzt habe.

Die von Trump angekündigten zusätzlichen Strafzölle in Höhe von 100 Prozent seien "effektiv vom Tisch", sagte Bessent. Im Gegenzug wird China offenbar seine Exportkontrollen bei Seltenen Erden aussetzen und auch verstärkt Sojabohnen aus den Vereinigten Staaten importieren. Auch beim Kampf gegen Fentanyl – jenes hochpotente Opiat, dessen Vorprodukte oft aus chinesischen Labors stammen und das in den USA zu einer horrenden Drogen-Epidemie geführt hat – habe man sich auf eine Zusammenarbeit geeinigt.

In praktisch allen Streitfragen scheinen beide Seiten Kompromisse gefunden zu haben. Die inhaltlichen Details bleiben zunächst vage, dennoch dürfte die Wahrscheinlichkeit gestiegen sein, dass die zwei Staatschefs Xi Jinping und Donald Trump bei ihrem geplanten Treffen am Donnerstag in Südkorea einen großen Deal verkünden werden.

Laut den meisten Experten standen die Zeichen zuvor keineswegs auf Einigung, sondern auf rhetorischer Härte und Eskalation. Während der vergangenen Monate hatte Trump mehrfach die Zollkeule herausgeholt und der Volksrepublik China immer höhere Strafzölle angedroht. Die chinesische Staatsführung reagierte mit Gegenmaßnahmen – und spielte zuletzt mit einem de facto Exportstopp von Seltenen Erden seinen ersten Joker aus. Die gesamte Weltwirtschaft ist von den Rohstoffen abhängig, die etwa in der Halbleiterproduktion gebraucht werden.

Nun aber könnte es zumindest zu einer Pause im Handelsstreit zwischen den zwei Weltmächten kommen. Am 30. Oktober werden sich Trump und Xi in Südkorea treffen. Womöglich wird der US-Präsident dann seinen "vollständigen Deal" mit China verkünden, den er versprochen hatte. Wie weitreichend die Einigung am Ende ausfallen wird, lässt sich noch nicht sagen. Und ebenso offen ist, ob sie dauerhaft halten wird. Die Weltwirtschaft dürfte davon profitieren, wenn die USA und China wieder zu einem konstruktiven Miteinander finden.
Schlagworte: Donald Trump, Xi Jinping, Scott Bessent
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