Ein Team von Ärzten aus Südbaden ist in Kamerun im Namen der Hilfsorganisation Interplast unterwegs. Sie operieren die Ärmsten der Armen und wollen ihnen so Hoffnung auf ein besseres Leben schenken.
Um zu den weißen Doktoren zu kommen, hat Alen weder Kosten noch Mühe gescheut: Im heißen kamerunischen Sommer sein verbranntes Gesicht unter einer Kapuze mit Pelzkragen versteckt, das letzte Geld zusammengekratzt und sich fünf Stunden lang auf dem Rücksitz eines Motorrads durch den Busch gekämpft. Vor einem halben Jahr sind in einem Feuerball seine Haut, Haare und Zukunftspläne verglüht. Die Hände, seit in seiner Küche der Gasherd explodiert ist, zu narbigen Klumpen verschmolzen. Die Ohren verschmort. Und das Ellbogengelenk durch dicke Narbenstränge festgezurrt. "Ich weiß nicht mehr, wie ich Frau und Baby ernähren soll", klagt der einstige Taxifahrer.
"Manyemem Medical Institution proudly presents Interplast team", ist wenige Meter neben ihm auf einem handgemalten gelben Schild in dem Kameruner Buschkrankenhaus zu lesen. Die Nachricht von der baldigen Ankunft der Schopfheimer Chirurgen war vor ein paar Tagen auch in das Dorf des 24-Jährigen gedrungen. Nun wartet Alen in einem langen, lichtdurchfluteten Krankenhausflur darauf, diesen Ärzten persönlich zu begegnen. Die eigenen Mediziner sind entweder zu teuer oder haben nicht die nötigen Fachkenntnisse. Die deutschen Ärzte sind weiß, kommen aus Europa und operieren kostenlos – wer, wenn nicht sie, kann das erhoffte Wunder ...