Akzeptanz und Toleranz statt politischer Korrektheit!

Ein Manifest für neue Umgangsformen und gegen verklausulierte, hintenrum doch diskriminierende Sprachungetüme.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Neulich las ich mal wieder vom "ersten farbigen Präsidenten" Amerikas. Jedes Mal, wenn ich diese Formulierung höre, möchte ich den Autor am liebsten durch den Fleischwolf drehen. Erstens ist Schwarz keine Farbe. Und zweitens ist das eine dieser unsäglichen politisch korrekten Formulierungen, die ursprünglich zur Bekämpfung von Diskriminierung dienen sollten, jetzt aber einfach nur noch lächerlich wirken. Von "Neger" zu "Schwarzer" zu "afro-amerikanisch" zu "farbig". Wir Deutschen gehen da sogar noch einen Schritt weiter als unsere amerikanischen Freunde, die mit der ganzen "political correctness", kurz PC, begonnen haben. Wir sagen "maximalpigmentiert", ist das nicht großartig?

Nein, leider nicht. Nicht nur, dass ein solches Wort einfach lächerlich wirkt, weil es lediglich umschreibt. Nein, es hebt die Andersartigkeit der so beschriebenen Personen derart hervor, dass eine Diskriminierung, die immer auf Andersartigkeit beruht, geradezu beschworen wird. Ziel sollte es sein, jedem Menschen mit Akzeptanz und Toleranz zu begegnen, doch die politische Korrektheit hat sich zu einem Besonderheiten hervorhebenden Gespenst entwickelt, das in der Sprache herumspukt. Mittlerweile ist sie zum politischen Kampfbegriff geworden und hat sich verselbstständigt: Jeder, der will, kann einen Begriff als politisch unkorrekt brandmarken und wenn diese Beschuldigung genug Echo findet, darf man plötzlich etwas bisher Alltägliches, an dem sich ungefähr 99 Prozent aller Menschen nicht gestoßen haben, nicht mehr sagen.

Als wäre das alles nicht schon lästig genug – wenn man mal genau darüber nachdenkt, dann erkennt man, dass die Einschränkung in der freien Wortwahl und das Weichspülen aller möglichen Begriffe einen Einschnitt der Meinungsfreiheit darstellen. Warum soll ich denn nicht sagen dürfen, dass Menschen mit besonders dunkler Gesichtsfarbe "schwarz" sind? Das hat doch mittlerweile nichts Diskriminierendes mehr. Das ist einfach eine Tatsache. Ebenfalls Tatsache ist, dass die ganze Idee der politischen Korrektheit noch lange nicht veraltet ist: Noch immer werden Menschen von anderen verstoßen und beleidigt, weil sie anders sind. Das muss aufhören, nicht, die Dinge beim Namen zu nennen.

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel