Tennis
Alexander Zverev bei den French Open: desillusioniert in Paris
Der Weg zum ersehnten Grand-Slam-Turniersieg wird für Alexander Zverev immer weiter. Es fehlt an Entwicklung, neue Impulse wären nötig. Die Stars der Szene enteilen.
dpa & BZ-Redaktion
Do, 5. Jun 2025, 12:27 Uhr
Tennis
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen

Mit geröteten Augen und tief frustriert trat Alexander Zverev nach seinem desillusionierenden Viertelfinal-Aus bei den French Open vor die Presse. "Ich gehe Golf spielen. Ich habe sowas von keinen Bock auf Tennis gerade", sagte der Weltranglisten-Dritte aus Hamburg nach dem nächsten geplatzten Grand-Slam-Traum in einer enttäuschenden Pariser Nacht auf die Frage, wie es jetzt für ihn weitergehe.
Auf kurze Sicht hatte er die Frage damit beantwortet. Zverev wird ein paar Tage brauchen, um seinen am Ende chancenlosen Viertelfinal-Auftritt gegen einen starken Novak Djokovic abzuschütteln. Der 38-jährige Serbe siegte am späten Mittwochabend mit 4:6, 6:3, 6:2, 6:4. Mittel- und langfristig bleiben Fragen offen beim zehn Jahre jüngeren Zverev. Vor allem: Wie will er doch noch Grand-Slam-Titel holen? Ist er gewillt, Änderungen vorzunehmen? Oder soll es im alten Trott mit Vater als Trainer, Bruder als Manager und gutem Kumpel als Berater weitergehen?
Boris Becker fordert Analyse
"Da ist Manöverkritik nötig, da muss sich die Familie zusammentun und offen ansprechen: Warum läuft es momentan nicht mehr so gut", forderte Tennis-Ikone Boris Becker als Experte beim TV-Sender Eurosport. Becker hatte Zverev wie die meisten Experten vor der Partie als Favorit gesehen, doch dann bekam der Deutsche vom Serben eine Lehrstunde erteilt.
Djokovic hatte sich bestens auf das Duell vorbereitet, hatte einen klaren Plan, wie er Zverev besiegen wollte. 35 Stopps spielte Djokovic und versuchte so, zu lang werdende Ballwechsel zu verkürzen. Zudem spielte die langjährige Nummer eins aggressiv und variantenreich, ging immer mal wieder ans Netz und antizipierte Zverevs Schläge gut.
Deutschlands bester Tennisspieler machte ihm die Sache aber auch nicht besonders schwer. Zverev spielte Tennis, wie er immer Tennis spielt. Die einzige Taktik, die er sich mit seinem Team zurechtgelegt hatte, schien darin zu bestehen, die Ballwechsel lang zu halten und darauf zu hoffen, dass Djokovic müde wird.
Zverev tappt in Falle
Doch damit tappte er dem Rekord-Grand-Slam-Champion in die Falle. Zwar musste Djokovic früh in der Partie nach langen Ballwechseln durchpusten, stöhnte manchmal bei Schlägen arg. Aber auch mit 38 Jahren schafft er es immer noch, sich bestens zu regenerieren und bei den Höhepunkten der Saison voll da zu sein. Ein weiteres Problem für Zverev: Der Weltranglistenerste Yannick Sinner (Italien/23) und der Zweitplatzierte Carlos Alcaraz (Spanien/22) sind deutlich jünger als Zverev – und können, so wie Altstar Novak Djokovic, variantenreicher spielen als der Deutsche.
Ergebnisse, Frauen, Halbfinale: Sabalenka (Verband Belarus) – Swiatek (Polen) 7:6 (7:1), 4:6, 6:0; Gauff (USA) – Boisson (Frankr.) 6:1, 6:2; Finale am Samstag (15 Uhr).