Demokratie

Alle dürfen mitmachen

In diesem Monat sind in einigen Bundesländern Wahlen. Wahlen gehören zu einer Demokratie. Einer was? Der Begriff beschreibt, wie in unserem Land das Zusammenleben der Menschen organisiert ist. Hört sich kompliziert an? Ist es aber nicht.  

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Auch demokratisch: Abstimmung zum Klassensprecher oder zur Klassensprecherin Foto: monropic (stock.adobe.com)
Bürger haben die Macht

Regina Bossert von der Landeszentrale für politische Bildung in Heidelberg weiß eine Menge über Demokratie und hat Erfahrung damit, Kindern zu erklären, was es damit auf sich hat: "Demokratie bedeutet, dass alle Menschen in einem Land mit entscheiden dürfen, wie das Land gestaltet sein soll." Demokratie ist ein Wort aus dem alten Griechenland und heißt übersetzt: Herrschaft des Volkes – also aller Menschen, die in einem Land leben.

"In Deutschland wohnen aber ja 80 Millionen Menschen, da wäre es schwierig, wenn jeder Einzelne zu jedem Thema befragt werden würde", sagt Regina Bossert. "Deshalb dürfen die Menschen bei Wahlen Leute wählen, die dann für sie entscheiden." Diese Leute gehören meist zu unterschiedlichen Parteien mit unterschiedlichen Meinungen und kommen in einem Parlament zusammen. Für ganz Deutschland ist das der Bundestag, für die Bundesländer sind es die Landtage, für eine Stadt ist es der Gemeinderat. Die Parlamentarier beschließen Gesetze und regeln Dinge, indem sie darüber abstimmen. Die Mehrheit entscheidet also.

Alle sind gleich und frei

Zu unserer Demokratie gehören auch sogenannte Grundrechte, die regeln, wie wir zusammenleben und wie das Land organisiert wird. Über allem steht die Menschenwürde, erklärt Regina Bossert: "Alle sollen hier in Würde leben dürfen, egal woher sie kommen, welches Geschlecht oder welche Religion sie haben." Außerdem haben alle die gleichen Rechte und sind frei, zu tun, was sie wollen, solange sie dabei niemanden einschränken. Alle dürfen sagen, was sie denken. Medien dürfen frei berichten.


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Die Macht ist verteilt

Damit niemand zu mächtig wird und die Macht missbraucht, hat in einer Demokratie nicht einer alle Macht, sondern sie ist verteilt. Und zwar auf drei Gruppen, die einander kontrollieren können: Es gibt Leute, die die Gesetze machen (das Parlament) und Leute, die sich darum kümmern, dass die Gesetze umgesetzt werden (die Regierung). Und es gibt Gerichte, die schauen, dass die Gesetze befolgt werden und zu den Regeln in unserem Land passen, zum Beispiel zu den Grundrechten. Gerichte sorgen auch dafür, dass Menschen bestraft werden, die Gesetze brechen.

Die "beste" Staatsform

Regina Bossert findet: "Eine Demokratie ist die beste Staatsform. Sie ist zwar auch anstrengend, weil es oft nicht einfach ist, eine Mehrheit für eine Sache zu finden. Aber jeder kann in Würde, Freiheit und Gleichheit leben." Ein Staat, in dem ein Mensch oder eine Gruppe alle Macht hat, nennt man Autokratie. Beispiele dafür sind Russland oder China. Dort können die Machthaber machen, was sie wollen. "In solchen Ländern kommen Menschen mit anderer Meinung häufig ins Gefängnis."

Demokratie im Kleinen

Demokratie gibt es auch in der Schule, wenn ihr eine Klassensprecherin oder einen Klassensprecher wählt. Alle haben eine Stimme und dürfen einen Namen auf einen Zettel schreiben. Wer am Ende die meisten Stimmen hat, darf euch in der Schülermitverantwortung (SMV) vertreten und für euch sprechen.
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