Es sind Orte, deren Namen Vielen geläufig sind – aus dem Verkehrsfunk oder der Sportschau, aus der Geschichte oder der Politik, weil der Name einen Klang hat in der Kultur oder der Wirtschaft. Es sind Orte, die für etwas stehen. Aber was sind das eigentlich für Städte und Gemeinden, wer lebt dort, und wie lebt es sich mit den Klischees? Diesen Fragen geht unsere Sommerserie nach.
Ob man das heute so nochmal bauen würde? In Zeiten von Wutbürgern, Lärmschutzwänden und astronomischen Grundstückspreisen? Wohl kaum. Aber als Bürgermeister ist man pflichtgemäß stolz darauf. "Hundertzehn Züge...", frohlockt Helmut Kennerknecht – und muss Luft holen, weil er gerade sein eigenes Wort nicht mehr versteht, "...hundertzehn Züge halten am Tag bei uns." Einer ist gerade draußen am Bürofenster vorbeigerauscht, von rechts nach links, also nach Konstanz. Der nächste lässt nur drei Minuten auf sich warten, von links nach rechts, also nach Radolfzell.
Die Hochrheinbahn Basel-Konstanz fährt direkt an des Bürgermeisters Arbeitsplatz vorbei, dem Rathaus von Allensbach. Und durchschneidet von Nordwest nach Südost zweigleisig den Ortskern dicht am Ufer – früher, 1863, mit ...