Österreichern und Deutschen war der Reaktor Temelin schon immer ein Dorn im Auge. Die Tschechen dagegen wollen den AKW-Standort sogar ausbauen.
Der Morgennebel steht zwischen den vier mächtigen Kühltürmen, als im Atomkraftwerk Temelin die Frühschicht beginnt. Roman Gabriel ist heute Schichtleiter in der Blockwarte des Reaktors I. Mit seinen drei Kollegen kontrolliert der Kernphysiker über Dutzende Bildschirme und Signaltafeln den gesamten Prozess von der Kernspaltung bis zur Einspeisung des Stroms ins Netz. Alles läuft normal. Im Hintergrund dudelt ein Radio. Auf der Speisekarte für das Mittagessen stehen heute Schweineleber und Rinderbraten. Es ist Tag drei nach dem Ausfall der Kühlsysteme im japanischen Atomkraftwerk Fukushima. Außer einigen Tests steht an so einem Tag in Temelin nichts anderes an, als die Bildschirme für einen eventuellen Störfall ...