Papst Leo XIV. will Brücken bauen
Weißer Rauch über der Sixtinischen Kapelle: Die Kardinäle haben mit Robert Francis Prevost einen Mann der Mitte zum Papst gewählt. Der 69-Jährige hat sich für den Namen Leo XIV. entschieden.
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In seiner ersten Ansprache berief sich Leo XIV. auf seinen Vorgänger Franziskus: "Lasst uns ohne Angst, Hand in Hand mit Gott und einander vorwärtsgehen. Helfen Sie uns, Brücken zur Welt zu bauen. Danke, Papst Franziskus", so der neue Papst.
Prevost gehörte bislang schon zu den wichtigsten Männern im Vatikan. In der Kurie – dem Machtapparat der katholischen Kirche – leitete er das Dikasterium (Ministerium) für alle Bischöfe weltweit. Früher war er als Missionar und Bischof in Peru tätig. Aus dieser Zeit hat er auch die peruanische Staatsbürgerschaft. Außerdem war er Generalprior des Augustinerordens.
Der US-Amerikaner gilt als Mann der Mitte, der zwischen dem konservativen Lager und dem für Reformen offenen Lager in der Kirche gut vermitteln kann. Ein Eindruck, den auch Verleger Herder teilt: "Der Mann hat etwas Versöhnliches."
Zudem ist er durch seine Karriere international bestens vernetzt. Vor dem Konklave hatte er zum Kreis der Favoriten gehört – aber nicht auf den allerersten Plätzen. Er galt auch als Vertrauter von Papst Franziskus.
US-Präsident Donald Trump gratulierte seinem Landsmann. "Es ist solch eine Ehre, zu realisieren, dass er der erste amerikanische Papst ist", schrieb Trump.
Als weißer Rauch über der Sixtinischen Kapelle aufstieg, läuteten die Glocken des Petersdoms – wie später auch von vielen anderen katholischen Kirchen rund um die Welt.
Freiburgs Erzbischof Stephan Burger gratulierte dem neuen Kirchenoberhaupt: "Der neue Papst wird Brücken innerhalb der Kirche und in die Gesellschaft hinein bauen", erklärte Burger in einer ersten Reaktion. Vor dem Kirchenoberhaupt lägen große Herausforderungen.
Von einer Sensation sprach der Freiburger Theologie-Professor Helmut Hoping. Der Friedensgruß, den Leo XIV. auf der Loggia sprach, sei ein starkes Zeichen, meint Hoping. Ein Zeichen dafür, "dass er für eine Kirche steht, die sich für den Frieden in einer Welt zunehmender Kriege einsetzen will". Leo XIV. ist der 267. Pontifex in zwei Jahrtausenden Kirchengeschichte. Mit seinem Namen beruft er sich auf Papst Leo XIII. (1810-1903).
Am Sonntag steht mit dem traditionellen Angelus-Gebet vor tausenden Gläubigen auf dem Petersplatz ein öffentlicher Auftritt des Papstes auf dem Programm. Zur Amtseinführung wird es dann vermutlich nächste Woche eine große Messe geben, zu der zahlreiche Staatsgäste erwartet werden.