Allgegenwärtige Propaganda
Ute Scherb
DENKMALE IN FREIBURG (VII): Die NS-Zeit brachte der Stadt wenig Monumentales, aber viel Alltagspropaganda.
Das Freiburger Stadtbild blieb während des so genannten Dritten Reiches von nationalsozialistischen Denkmälern mit ihren menschenverachtenden Sujets und ihrer monumentalen Formensprache weitgehend verschont. Das Schelshorn-Weber-"Mahnmal" stand weit draußen im Westen, und auch der "Mutterbrunnen" wurde nicht im Innenstadtbereich, sondern an der östlichen Peripherie errichtet. Die NS-Propaganda hingegen war allgegenwärtig.
So fuhr man seit März 1936 nicht mehr durch die Günterstal-, die Kaiser- oder die Habsburgerstraße, sondern durch die Adolf-Hitler-Straße, die sich bis 1945 quer durch die Stadt zog. Schon 1933 waren alle "roten" ...