Konflikte

Anfeindungen vor Kirche eskalieren: Ermittlung nach Prügelei

Eine Kirchgemeinde in Langenau wird immer wieder zum Schauplatz von Anfeindungen zwischen Pro-Palästina-Demonstrierenden und Gottesdienstbesuchern. Nun ermittelt die Polizei.  

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Die Anfeindungen ziehen sich seit Herbst 2023. (Symbolbild)  | Foto: Daniel Vogl/dpa
Die Anfeindungen ziehen sich seit Herbst 2023. (Symbolbild) Foto: Daniel Vogl/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Langenau (dpa) - Ein seit eineinhalb Jahren schwelender Streit zwischen Pro-Palästina-Demonstrierenden und Gottesdienstbesuchern in einer Kirchengemeinde in Langenau (Alb-Donau-Kreis) ist eskaliert. Bei einer unangemeldeten Versammlung vor der evangelischen Martinskirche soll es am Sonntag zwischen zwei Beteiligten zu Handgreiflichkeiten und Beleidigungen gekommen sein, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. 

Gegen einen 75-Jährigen werde wegen Beleidigung und übler Nachrede ermittelt, weil er den Pfarrer vor Kirchenbesuchern verunglimpft haben soll. Er soll zudem einen 84-Jährigen zu Boden gestoßen haben. Daraufhin soll ein 62-Jähriger auf den mutmaßlichen Angreifer losgegangen sein, ihn ebenfalls zu Boden gestürzt und getreten haben. Die Polizei ermittelt gegen die Beteiligten. 

Streit dauert schon eineinhalb Jahre 

Der Streit in der Kirchgemeinde ist laut Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl nach einer Predigt des Pfarrers im Oktober 2023 entbrannt, in der es auch um den Überfall der Hamas auf Israel ging. Seit eineinhalb Jahren würden der Pfarrer und seine Familie in einer Weise persönlich diffamiert, die nicht hinzunehmen sei, so der Landesbischof in einer Mitteilung.

Es könne nicht sein, dass Sonntag für Sonntag Gottesdienstbesucherinnen und -besucher bedrängt und eingeschüchtert würden. Viele Gemeindeglieder würden inzwischen den Gottesdienst nicht mehr besuchen. "Achselzuckende Kenntnisnahme hilft nicht weiter. Hier wären schon lange Kommune und Landkreis gefordert gewesen", so Gohl weiter.

Rote Linien wiederholt überschritten 

Die Anfeindungen seien in einer antiisraelischen Demonstration, schlimmsten antisemitischen Schmierereien an der Martinskirche und nun in den jüngsten Auseinandersetzungen gegipfelt.

Schon im April hätte Gohl in einem Beitrag für die "Jüdische Allgemeine" geschrieben: "Die Vorkommnisse in Langenau beschäftigen die Evangelische Landeskirche in Württemberg auf allen Ebenen und sind ein Grund zu großer Sorge." Rote Linien seien schon längst und wiederholt überschritten worden.

© dpa‍-infocom, dpa:250708‍-930‍-770780/2

Schlagworte: Ernst-Wilhelm Gohl

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