"Angehörige sperren die Kranken weg"

BZ-INTERVIEW mit Adama Coulibaly vom Reutlinger Verein Kettenmenschen, der sich um psychisch Kranke in Afrika kümmert.
. Weltweit werden psychisch Erkrankte in Ketten gelegt, weggesperrt und misshandelt – auch in den afrikanischen Staaten Elfenbeinküste und Burkina Faso. Seit 2005 unterstützt der Reutlinger Verein "Kettenmenschen" Initiativen in diesen Ländern bei der Gründung privater Psychiatrien. Adama Coulibaly koordiniert die Vereinsarbeit vor Ort, mit ihm sprach Torben Becker.
Coulibaly: Das ist ein schwieriges Thema. Viele denken, dass psychisch Kranke von Dämonen besessen sind und haben Angst vor ihnen. Die, die einen Verrückten in der Familie haben, schämen sich dafür und sind überfordert. Denn in der Elfenbeinküste gibt es zum Beispiel nur zwei staatliche psychiatrische Einrichtungen. Deshalb sperren die Angehörigen die Kranken weg.
BZ: Was genau ...