Atemloses Gruselabenteuer
Iris Stobbelaars Jugendroman "Die Verwunschenen" erzählt von einem überforderten Bruder.
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Was wie ein harter Psychokrimi für Kinder beginnt, wird kurz darauf noch härter. Denn kaum nimmt Jakob die Verfolgung des mysteriösen Fremden auf, ist plötzlich die gesamte gewohnte Umgebung verschwunden. Er steht mitten in endlosem Grasland. Einziger Anhaltspunkt ist der Fremde, der ihn auffordert, ihm zu folgen, wenn er seine Schwester noch einmal wiedersehen möchte, und schon am Horizont zu verschwinden droht. Während Jakob hinterherläuft, fällt er in einen Tümpel, der sich als menschenfressendes Horrorwesen entpuppt.
Gerade noch einmal davon gekommen, erhält er in einer zwielichtigen Kneipe die Information, dass er sich im Land der Verwunschenen befindet. Wer hier landet, hat entweder selbst jemanden verwünscht oder ist verwünscht worden. Wie alle anderen bekommt auch Jakob eine Karte, auf der eingezeichnet ist, wo das Opfer seiner Verwünschung zu finden ist. Nur wer das Opfer seiner Verwünschungen rettet, kann wieder zurück in die normale Welt. Die wenigsten schaffen es. Jakob ist umgeben von Gestrandeten, die auf alle Ewigkeit durch Welten streunen müssen, die nach den Vorgaben der schlimmsten Verwünschungen erschaffen wurden.
Was nun folgt, ist ein Fantasy-Horror-Abenteuer: Falsche Freunde locken Jakob in die Fänge des herrschsüchtigen König Obir, dem es gelungen ist, Jakobs Schwester Katie als Machtquelle anzuzapfen. Schließlich hat Jakob sie in ihre schlimmsten Alpträume verwünscht. So liegt sie also irgendwo und gebiert ständig neue und furchterregendere Monster, die König Obir in seine Dienste zwingt.
Die ganze Geschichte kreist geschickt um Themen wie schlechtes Gewissen, Reue, Vertrauen, Verrat, Selbstlosigkeit und Mut. Wie ist das mit Lasten, die Eltern Kindern aufbürden? Was, wenn sie darunter zusammenbrechen? Was macht Freundschaft aus? Wie erkenne ich, wem ich vertrauen kann? Wie weit komme ich ohne Vertrauen? Dieser Subtext macht aus dem atemlosen Gruselabenteuer eine interessante Gefühlsachterbahn. Geschickt wird der Spannungsbogen vor der Erlösung von Cliffhanger zu Cliffhanger aufgebaut. Je nach Konstitution der ab Elfjährigen aber empfiehlt sich begleitetes Lesen.
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ