Attraktionen am Sternenhimmel

Zischup-Reporterin Marielle Voges interessiert sich für Astronomie. Unter anderem mit der App Sky Guide hat sie sich über den Sternenhimmel im November informiert.  

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Im November war der Saturn mit dem Teleskop gut zu entdecken.  | Foto: HO
Im November war der Saturn mit dem Teleskop gut zu entdecken. Foto: HO
Lange Nächte und kurze Tage: Beste Voraussetzungen, um Sterne zu beobachten. Durch das Ende der Sommerzeit ist es zwar auch sehr viel kühler geworden, allerdings sollten sich interessierte Sternenkundler davon nicht abschrecken lassen, um wundervolle Spektakel in den Nächten des Novembers zu sehen.

Der "Bibermond" erhellt die Nacht

Gleich zu Monatsbeginn konnte durch ein geringes Mondlicht der Sternenhimmel einmalig betrachtet werden, wohingegen am Ende des Monats, am 28. November, ein Vollmond die Nacht erleuchten sollte. Früher wurde dieser Vollmond im November auch als Bibermond bezeichnet, da überall Biberfallen aufgestellt wurden, bevor Sümpfe und Flüsse zufroren. Zu sehen gab es aber nicht nur einen Vollmond, sondern auch einen Meteoritenschauer, den sogenannte Leoniden-Meteoritenschauer. Er erreichte seinen Höhepunkt am 18. November in den frühen Morgenstunden am klaren Landhimmel. Doch wie die Internationale Organisation für Meteorologie (IMO) berichtete, sollte es dieses Jahr am 21. November zu einem weiteren Höhepunkt der Leoniden kommen: Es sollten zirka 15 Meteore pro Stunde zu sehen sein.

Die Stars des Abendhimmels

Die Hauptattraktionen am Sternhimmel waren im November allerdings Jupiter und Saturn. Jupiter war sehr hell und taucht am Osthimmel in der Abenddämmerung auf. Zudem war er den Sternen das am ähnlichste Objekt am Abendhimmel zu dieser Zeit. Um eine einmalige Konjunktion von Mond und Jupiter zu sehen, mussten Sternenliebhaber am 24. und am 25. November in den Osten schauen, wo beide Planeten aufgingen. Wer zudem ein Teleskop besitzt, konnte damit sogar die vier Monde Io, Europa, Callisto und Ganymed sehen, die um den Jupiter herum kreisen. Von ihnen ist Ganymed am größten und gleichzeitig der größte Mond im ganzen Sonnensystem. Alle vier werden zusammen die Galileischen Monde genannt, da sie von Galileo Galilei 1610 entdeckt wurden.

Der Saturn erschien im Gegensatz zu Jupiter nicht so hell, ließ sich aber trotzdem gut mit einem Teleskop beobachten. Zu sehen war er Anfang November am süd-südöstlichen Himmel. Betrachtete man den Saturn durch ein Teleskop, konnte man auch den Ring des Saturns sehen. Allerdings verschwand der Planet aufgrund des Winkels, aus dem wir ihn betrachten können, immer mehr. 2025 wird er ganz verschwunden sein.

Mit Glück konnte man Titan, den zweitgrößten Mond des Sonnensystems erkennen. Er ist der Mond des Saturns. Auch Uranus war zu sehen, welcher seine größte Annäherung an die Erde mit 2,7 Milliarden Kilometern erreichte. Zu erkennen war Uranus durch das Teleskop als bläulich-grüner Punkt. Venus war aufgrund ihrer Helligkeit sehr gut zu sehen, weswegen man sie bis in die Morgenstunden bewundern konnte.

Die griechische Sternen-Mythologie betritt die Himmelsbühne

Im November gab es außerdem spektakuläre Sternenkonstellationen am westlichen Himmel des frühen Abends. Unter ihnen war beispielsweise Cygnus zu finden, der Schwan, Lyra, die Harfe, sowie Aquila, der Adler, und Delphinus, der Delfin. Diese vier setzten allmählich ihre saisonale Westwärts-Wanderung fort und verschwanden langsam von der abendlichen Sternbeobachtungsbühne. Gleichzeitig tauchten am südlichen Himmel das Pferd Pegasus sowie die gefesselte Jungfrau Andromeda auf. Diese Paarung ließ sich die ganze Nacht bis zum tiefen Nordhimmel sehen. Außerdem war der Große Wagen sehr gut sichtbar. Dieser bildet den Kopf und die Brust des Großen Bären, welcher auch Ursa Major genannt wird. Natürlich wurde infolge dessen auch der Kleine Wagen sichtbar. Dieser bildet einen Teil des Kleinen Bären, auch Ursa Minor genannt. Diese Sternbilder konnten problemlos an einem wolkenfreien Nordhimmel beobachtet werden.

Um ein weiteres gigantisches Sternbild zu sehen, musste man in den Nordosten schauen. Dort war Kassiopeia, die Königin, zu sehen. Erkennen kann man sie, indem man ein seitliches, riesiges "W" sucht. Dieses "W" umreißt den Thron der Königin, auf dem Kassiopeia gefesselt ist. Sie ist gefesselt, weil sie Hera, die Königin der griechischen Götter, verärgert hat.

Der Novemberhimmel bot demnach nicht nur der Fachwelt ein interessantes Schauspiel, sondern auch jedem Hobby-Astronomen, Frühaufsteher und Nachtspaziergänger.
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