Leben
Auf Kuschelpartys in Freiburg schenken sich fremde Menschen Streicheleien
Fr, 12. August 2005, 00:00 Uhr
Freiburg
Hein Amir Ahler nennt Freiburg eine Kuschelhochburg – auf seine Partys kommen jede Woche rund 20 Bedürftige.
20 Menschen liegen in einem Kreis, in Embryonalhaltung. Sie haben sich noch nie zuvor gesehen. Die Köpfe haben sie auf einen Kissenstapel geschmiegt. Mit den Händen streichen sie über die Armhärchen ihres Gegenübers, drücken die Nase in dessen Nacken. Am Donnerstagabend fand die nun schon sechste Kuschelparty in Freiburg statt. Ich habe zugeschaut. Mehr aber auch nicht.
Im Raum "Mond" liegen Yoga-Bücher, an der Wand hängt ein Bild eines Tropfens, der ins Wasser fällt. Hier begegnen sich die Teilnehmer zum ersten Mal. Und es ist klar: Die Veranstalter haben einen Hang zur Esoterik. Der Raum, in dem gekuschelt wird, heißt "Sonne". Der Teppich ist orange, die Vorhänge auch. Das Licht ist aus, Kerzen brennen in den hohen Leuchtern in den Ecken. Eine Reihe Teelichter steht an der Seitenwand. Über die flachen Kissen ist ein gelbes Tuch gezogen, in der Mitte sind Kissen gestapelt. Überall sind Rosenblätter verstreut. Das Bett ist sozusagen gerichtet.Vor ...