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Blechblasinstrument Euphonium

Außergewöhnlicher Klangkörper

  • Paul Willmann, Klasse 8a, Kolleg St. Sebastian (Stegen)

  • Fr, 04. Mai 2018, 00:00 Uhr
    Schülertexte

     

Jeder kennt eine Trompete, eine Gitarre oder eine Pauke. Aber was bitteschön ist ein Euphonium? Paul Willmann aus der Klasse 8a des Kollegs St. Sebastian Stegen liefert die Erklärung.

Vor einigen Jahren, als ich noch in der Grundschule war, besuchten uns ein paar Blasmusikanten und stellten ihre Instrumente vor. Damals stach mir ein Instrument besonders ins Auge, das ich noch nie zuvor gesehen hatte: Das Euphonium. Zwei Jahre später beschloss ich, dieses Instrument zu erlernen. Die Bedeutung Euphonium kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie "wohlklingend".

Das Euphonium ist ein in Deutschland eher unbekanntes Blasinstrument der Blechbläserklasse. Hierbei ist die Besonderheit, dass es tiefer als eine Trompete und höher als eine Tuba klingt und folglich eine Mittelstimme bildet. Eine weitere Besonderheit ist der hohe Tonumfang, der je nach Modell verschieden ist. Grundsätzlich hat das Euphonium vier Ventile. Die ersten drei Ventile werden mit der rechten Hand, abhängig der Bauart von oben, oder von vorne gegriffen, das vierte Ventil ist ein sogenanntes Quartventil. Bei einfachen Instrumenten befindet es sich neben den drei Hauptventilen und wird mit dem kleinen Finger der rechten Hand gegriffen. Bei hochwertigeren Instrumenten jedoch befindet es sich seitlich und wird mit der linken Hand gegriffen.

Der Tonumfang des Euphoniums ähnelt dem einer Posaune, wobei Euphonien in der Höhe meist besser ansprechen. Hierbei bieten die Modelle mit dem seitlich angebrachten Quartventil einen größeren Tonumfang als die einfacheren Modelle. Das Euphonium wird in Blaskapellen wegen seines vielfältig verwendbaren Klangs meist als Solisten-Instrument genutzt, wird aber auch oft für traditionelle Blasmusik verwendet. Im symphonischen Bereich wird das Euphonium (wenn überhaupt) ebenfalls solistisch genutzt, entweder im Austausch eines Tenorhorns oder in meist spätromanischen Werken, in denen es sich nicht genau zurückverfolgen lässt, ob der Komponist mit der Stimmenbesetzung "Tuba", eine Tenortuba, eine Wagnertuba, ein Saxhorn oder ein weiteres, heutzutage nicht mehr verwendetes, Instrument meint und die Noten oberhalb des gewöhnlichen Tonumfangs einer modernen F-Tuba liegen.

Als 1813 Périnet-Ventile erfunden wurden, wurde neben der Trompete auch das Flügelhorn mit einem weiteren Modell, dem Tenorhorn, entwickelt. 1834 wurde anschließend das Euphonium unter dem italienischen Namen "corno basso chromatico" entwickelt, um einen tieferen, weicheren Ton zu erhalten. Als Erfinder des Euphoniums gelten "Kapellmeister Sommer" aus Weimar und Adolphe Sax.

Persönlich habe ich mich entschieden dieses Instrument zu spielen, weil ich ein generell tieferes Instrument spielen wollte und ich es interessant fand, dass man mit dem Euphonium neben tiefen auch sehr hohe Töne und die verschiedensten Musikarten spielen kann. Außerdem regte mich das sehr besondere, einer Tuba ähnelnde Aussehen des Klangkörpers an. Auch wollte ich ein Instrument erlernen, das man, im Gegensatz zu Klavier oder Gitarre in einem Orchester mit anderen Musikern spielen kann. Ich fand es persönlich für mich auch wichtig, ein eher ausgefalleneres, seltener anzutreffendes Instrument zu spielen.

Ressort: Schülertexte

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