Urbane Kunst

Banksy ist anders

Das berühmte Werk von Banksy "Love in the bin" war zu Jahresbeginn in Baden-Baden ausgestellt. Leonie Diehl aus der Klasse R8b der Klosterschulen in Offenburg hat die Kunst des Briten zu ihrem Thema für Zischup gemacht.  

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Das berühmte Werk von Banksy "Love in the bin" war vom 5. Februar bis zum 3. März im Museum Burda in Baden-Baden ausgestellt. Das Bild wurde berühmt, weil es bei einer Auktion in London von dem Künstler selbst zerschreddert wurde. Der Ansturm war riesig, über 60 000 Menschen besuchten die kostenlose Ausstellung. Der introvertierte Künstler wirft die Frage auf, was Kunst wirklich bedeutet und wert ist. Im letzten Herbst wurde das Bild "Girl with balloon" bei einer Auktion in London durch einen Schredder-Mechanismus nach dem Kauf selbst zerstört. Das war der ursprüngliche Plan des britischen Künstlers. Das Bild wurde nur zur Hälfte durch einen im Rahmen befestigten Mechanismus zerstört, und der Preis stieg auf 1,2 Millionen Euro an. Die Ausstellung zeigte nun das halb zerstörte Kunstwerk mit neuem Namen "Love is in the bin" ("Die Liebe ist im Eimer").

Bei der Auktion in London waren die Bietenden zuerst geschockt, als auf einmal das Bild zerstört wurde. Die Aktion hatte der Künstler schon jahrelang geplant. Er wollte damit auf die Bedeutung von Kunst aufmerksam machen. Doch wer verbirgt sich hinter dem Künstlernamen? Banksy ist ein britischer Street-Art Künstler. Er wurde durch seine Graffiti-Schablonen, die in Bristol ausgestellt wurden, bekannt. Er nahm einige Aufträge für wohltätige Zwecke an, unter anderem für Greenpeace. Ab 1999 zeigte Banksy seine Werke in selbst organisierten Ausstellungen, da er von Galerien meist abgelehnt wurde. Als einer der wenigen in der Untergrund-Bewegung hat er den Sprung in die anerkannte Kunstszene geschafft. Mittlerweile ist Banksy als Künstler weltberühmt. Doch immer noch bemüht er sich, seinen bürgerlichen Namen, sowie seine Identität geheim zu halten.

Street-Art oder auch "Urbane Kunst" ist eine weiterentwickelte "American Graffiti Art", die es geschafft hat, sich durchzusetzen. Schon ab 1920 waren in Mexico erste Fassadenbilder in der Öffentlichkeit zu sehen, um auch für Analphabeten so etwas wie ein historisches Bewusstsein zu schaffen, und Kunst zu den Menschen zu bringen. Street-Art will im Gegensatz zu Graffiti die Straßen verschönern und vor allem soll Street-Art die Bewohner dazu auffordern, genauer hinzuschauen, und auf Details zu achten, sodass nicht nur die Künstler im Mittelpunkt stehen.

In Metropolen wie West Berlin und Düsseldorf existiert Street-Art schon seit Anfang der 80er. Davon ist auch Banksy ein Teil. Er möchte nicht seine Person, sondern die Kunst zeigen. Das hat er mit dem Schredder-Werk aktuell wieder bewiesen. Street-Art und Graffiti sind Untergrund-Bewegungen. Künstler der Graffiti und Street-Art-Bewegung wollen den Kapitalismus nicht, das lehnt auch Banksy ab. Wie viel Kunst wert ist, hängt oft von dem Künstler ab. Bereits der berühmte Pop-Art Künstler Andy Warhol sagte: "Alle Kaufhäuser werden zu Museen und alle Museen zu Kaufhäusern." Immer mehr reiche Menschen sehen Kunst nur als reine Wertgegenstände an, und wollen mit ihr herausstechen.

Ein anerkannter Künstler wie Banksy hat es leichter beim Publikum einen Eindruck von dem Wert des Bildes zu schaffen. Ein eher unbekannter Künstler hat es nicht so einfach, das Publikum zu überzeugen. Ein angesehener Künstler kann somit in der Kunst machen, was er will, denn es wird immer Kunden geben, die von dem Werk angetan sind, da diese eine größere Reichweite haben. Wenn ein Künstler sein Werk selbst zerstört, so wie Banksy, dann kann es den Preis in die Höhe oder in die Tiefe reißen. Daher ist die Frage, was Kunst wert ist, vom Betrachter abhängig.

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