Basketball und die Läuterung eines Kotzbrockens
SPORTKOMÖDIE: Spaniens Oscar-Kandidat "Wir sind Champions" von Javier Fesser ist sympathisch, aber wenig originell.
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Aber irgendwann werden dem Verein seine wütenden Ausfälle und Handgreiflichkeiten zu viel. Marco wird gefeuert, betrinkt sich gründlich, gerät in eine Verkehrskontrolle und wird zu 90 Tagen gemeinnütziger Arbeit verurteilt: Er soll eine Basketballmannschaft von Menschen mit geistiger Behinderung trainieren und auf die Meisterschaft vorbereiten. Für Marco scheint das ein aussichtsloses Unterfangen, aber bald schon wickeln die untertalentierten, aber sportbegeisterten Spieler ihren neuen Trainer mit ihrem ganz eigenen Charme um den Finger.
Mit "Wir sind die Champions" erzählt der 1964 geborener spanische Erfolgsregisseur Javier Fesser ("Camino") in einer typischen Sportfilmdramaturgie vom mühsamen Aufstieg der Außenseitermannschaft. Das hat Momente gelungener Komik, weil sich der Film auf seine geistig beinträchtigten, aber keineswegs lebensuntüchtigen Charaktere einlässt.
Fesser entwickelt einen einfühlsamen Blick auf die innere Würde und menschliche Originalität, der durch das Stigma der Behinderung hindurch auf die Persönlichkeit der Menschen schaut. Allzu gewollt wirkt hingegen die Wandlung des großkotzigen Profi-Trainers zum einfühlsamen Betreuer.
Zweifellos ist die Sportkomödie "Wir sind die Champions" ein Film, der das Herz am rechten Fleck hat. Aber gut gemeint heißt in diesem Fall nicht auch gut gemacht: Die Plotdramaturgie ist von vorhersehbarer Einfältigkeit, die Wettkampfszenen sind äußerst spannungsarm geschnitten und die unterlegte, pseudodramatische Musik eine echte Zumutung.
Das spanische Publikum hat darüber großzügig hinweg gesehen und "Wir sind die Champions" mit 1,8 Millionen Besuchern zum erfolgreichsten Film des Jahres gekürt, der nun sogar für Spanien ins Oscar-Rennen gehen soll.
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