"Bei ihnen kann ich mich entspannen"

ZISCH-INTERVIEW mit Kurt Wagner, Besitzer von vier Alpakas, über die Haltung seiner Tiere und die Ruhe, die sie ausstrahlen.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Unterwegs: Kurt Wagner führt sein Lieb... Anna Engel hat Nepomuk an der Leine.   | Foto: Privat
Unterwegs: Kurt Wagner führt sein Lieblings-Alpaka Ringo, Zisch-Reporterin Anna Engel hat Nepomuk an der Leine. Foto: Privat

Zisch-Reporterin Anna Engel aus der Klasse 4b der Grundschule Oberrimsingen hat den Alpaka-Halter Kurt Wagner aus Buch am Buchrain in Bayern interviewt und dabei eine Menge über seine Tiere herausgefunden.

Zisch: Wo leben die Alpakas bei Ihnen? Wie viel Platz brauchen sie?
Wagner: Die Tiere sind auf dem Hof meiner Cousine untergebracht. Sie leben in einem Offenstall mit angrenzendem Paddock – also einem Außenbereich, der den Tieren immer frei zugänglich ist. Von dort aus stehen den Tieren wechselweise drei separat eingezäunte Weideflächen mit insgesamt etwa 2000 Quadratmetern zur Verfügung.

Zisch: Kann man ein Tier alleine halten?
Wagner: Alpakas sind Herdentiere. Sie dürfen daher nicht allein, sondern nur in Gruppen von zumindest zwei Individuen gehalten werden.

Zisch: Was fressen Alpakas? Und wie viel? Was kostet das Futter?
Wagner: Alpakas ernähren sich ausschließlich von Gras und Heu. Wie viel sie fressen, hängt stark von ihrem Energieumsatz ab. So spiegelt sich die Außentemperatur beziehungsweise das Maß an Bewegung der Tiere in ihrer Nahrungsaufnahme wider. Neben dem Gras auf der Weide muss ich pro Jahr zirka fünf bis sechs große Rundballen Heu zukaufen. Die Kosten belaufen sich dabei auf gut 200 Euro. Da den Tieren in unseren Breiten – sie sind in Südamerika in der Andenregion beheimatet – gewisse Spurenelemente fehlen, muss dieser Mangel über die Gabe von Mineralfutter ausgeglichen werden. Hierfür muss man nochmal etwa 100 Euro pro Jahr rechnen.

Zisch: Gibt es etwas, was sie nicht fressen dürfen?
Wagner: Es gibt diverse Giftpflanzen, die die Tiere keinesfalls fressen dürfen. Dazu gehören Oleander, Thuja, Eibe, Herbstzeitlose und einige mehr. Allein ein Blatt vom Oleander kann eine tödliche Dosis darstellen. Auch wenn die Tiere frisches Obst äußerst gern und gierig fressen, sollten sie nur wenig davon bekommen. Der hohe Zuckeranteil ist schädlich für die Verdauung des Alpakas. Es ist also ähnlich wie mit den Süßigkeiten bei uns.

Zisch: Wie oft müssen Sie zum Stall?
Wagner: Ich bin morgens und abends im Stall. Dabei lasse ich die Tiere morgens auf die Weide und sorge dafür, dass ausreichend Heu und Wasser zur Verfügung steht. Am Abend werden die Vier wieder in den Paddock gesperrt, ich miste aus und fülle gegebenenfalls Heu und Wasser auf. Als Tageshighlight gibt es dann noch die sehr begehrte Mineralfutterration.

Zisch: Wie machen Sie es, wenn Sie mal wegfahren möchten?
Wagner: Ja, das ist eine schwierige Sache. Ich konnte glücklicherweise inzwischen den Sohn meiner Cousine dafür gewinnen, die Tiere in meiner Abwesenheit zu versorgen. Er verdient sich damit ein kleines Taschengeld.

Zisch: Was kosten Alpakas in der Anschaffung?
Wagner: Die Preise für Alpakas variieren sehr stark. Faktoren wie Faserqualität – damit ist die Wolle der Tiere gemeint – beziehungsweise Zuchteignung spielen eine große Rolle. Dabei sind Stuten deutlich teurer als Hengste – wenn es sich nicht gerade um besondere Zuchthengste handelt. Die Preise bewegen sich zwischen ein paar hundert und einigen tausend Euro. In meinem Fall waren es 500 bis 2000 Euro.

Zisch: Was kosten die Alpakas im Unterhalt?
Wagner: Zu den genannten Kosten, die man für das Futter aufwenden muss, kommen noch jährliche Ausgaben für den Scherer, der jeden Frühsommer die Tiere von ihrer Wolle befreit, hinzu. Wir sprechen hier von etwa 200 Euro. Tierarztkosten sowie Laborkosten für Parasitenkontrollen können ebenfalls anfallen. Im Normalfall sind diese überschaubar, da die Tiere recht robust und wegen ihres einzigartigen Immunsystems sogar für die humanmedizinische Forschung von großem Interesse sind.

Zisch: Was kann man mit den Tieren machen?
Wagner: Primär kann man sich einfach an den Tieren freuen! Besonders wenn sie auf der Weide grasen, strahlen sie eine besondere Ruhe aus. Ich selbst kann mich bei den Tieren in einzigartiger Weise entspannen. Gerne gehe ich auch mit meinem Lieblingsalpaka – er heißt Ringo – spazieren. Wir sind in all den Jahren zu einem guten Team geworden und er vertraut mir auch bei Wanderungen in ihm unbekannten Gebieten. Man kann also von einer Alpakafreundschaft sprechen.
PDF-Version herunterladen Fehler melden

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel