Libanon
Beirut: Eine Stadt, die das Hoffen verlernt hat

Pandemie, Hunger, Proteste, und über allem kreisen Kampfjets: Die Explosion im Hafen im August hat in der libanesischen Hauptstadt Beirut jede Perspektive zerstört.
Aus dem Fenster von Tanios Ghanems Wohnung im vierten Stock ist die Autobahn zu sehen, dahinter erstreckt sich die Skyline von Beirut. Bis vor wenigen Jahren schien dort alle paar Wochen ein neues Hochhaus in den Himmel zu wachsen. Die Stadt leuchtete. Der 77-Jährige war stolz auf diesen Ausblick. Stolz, dass er mit anderen dieses Haus im Viertel Karantina gebaut hatte, dass er und seine Familie es aus ihrem Bergdorf nach Beirut geschafft hatten.
"Heute ist alles tot und kaputt", sagt er nun. Ohne Fensterscheiben und unbewohnt wirken viele Gebäude in der Gegend wie hohle Zähne, nachts bleiben sie dunkel. Im angrenzenden Hafen klafft seit dem 4. August 2020 ein Krater, ringsherum herrscht noch immer Zerstörung. Die Ruine des Getreidesilos, auf der Unkraut wuchert, gekenterte Schiffe, bizarr verformte Container, Schrotthaufen – Hinterlassenschaften der Explosion.
200 Menschen starben, 6500 wurden verletzt, 300.000 verloren ihre ...
"Heute ist alles tot und kaputt", sagt er nun. Ohne Fensterscheiben und unbewohnt wirken viele Gebäude in der Gegend wie hohle Zähne, nachts bleiben sie dunkel. Im angrenzenden Hafen klafft seit dem 4. August 2020 ein Krater, ringsherum herrscht noch immer Zerstörung. Die Ruine des Getreidesilos, auf der Unkraut wuchert, gekenterte Schiffe, bizarr verformte Container, Schrotthaufen – Hinterlassenschaften der Explosion.
200 Menschen starben, 6500 wurden verletzt, 300.000 verloren ihre ...