"Belastung in den Körpern der Kinder sinkt"
BZ-INTERVIEW mit Bernd von Hermanni, Vorstandsmitglied des Vereins Zukunft für Ritschow, der auch Kinder aus dem verseuchten Gebiet um Tschernobyl betreut.
HERRISCHRIED. Im Sommer 2007 hat sich im Kreis Waldshut der Verein "Zukunft für Ritschow" gegründet. Warum wollen Menschen aus Südbaden ausgerechnet Not leidende Menschen in Weißrussland unterstützen und welchen Sinn macht es, Kinder während der Ferien vier Wochen im Südschwarzwald aufzunehmen, um sie dann doch wieder in die radioaktiv verstrahlte Umgebung in ihre Heimat zurückzuschicken, wollte unsere Redakteurin Elisabeth Frieling von einem der beiden Vorsitzenden, Bernd von Hermanni aus Hogschür wissen.
BZ: Wie heißt der Verein exakt?Von Hermanni: Zukunft für Ritschow – Leben nach Tschernobyl in der Region Gomel/Belarus e. V.
BZ: Aber Tschernobyl liegt in der Ukraine.
Von Hermanni: Richtig. Kurz zur Geschichte dieses Supergaus. Als in der damaligen Sowjetunion das Atomkraftwerk Tschernobyl explodierte, wurden radioaktiven Wolken kilometerweit empor geschleudert und dann vom Wind abgetrieben. Da die Verantwortlichen befürchteten, dass diese Belastungen in Richtung Moskau ziehen ...