Kultur
Bernau feiert das Hans-Thoma-Fest
Das Hans-Thoma-Fest ist das wichtigste Festereignis im Bernauer Jahreskreis. An den vier Tagen werden viele hunderte Besucher erwartet. Was hinter den Kulissen geschieht, weiß Armin Spitz von der Trachtengruppe Bernau.
Do, 7. Aug 2025, 20:00 Uhr
Bernau
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Zum Umzug am Sonntag um 14 Uhr werden 35 Vereine mit mehr als 700 Trachtenträgern erwartet. Dabei kann man ein kleines Schauspiel erleben: Drei Darsteller werden eine historische Fotografie nachstellen, auf der Hans Thoma in Hotzenwälder Tracht sowie seine Frau Cella und seine Stieftochter zu sehen sind, beide ebenfalls in Tracht. Die Gruppe wird den Umzug begleiten mitsamt der Fotografie im Großformat. Um für die Darsteller an eine echte Hotzenwälder Tracht zu kommen, habe er einen Hotzenwälder Trachtenverein kontaktiert, erzählt Armin Spitz. "Mein Ansprechpartner im Verein war von der Idee mit dem lebendigen Foto so begeistert, dass er spontan angeboten hat, den Hans Thoma zu spielen", erzählt Spitz. Da Thoma auf dem Bild einen Bart trägt, habe dieser sich seither nicht mehr rasiert.
Das Thoma-Fest ist gespickt mit Veranstaltungen. Eine davon ist der Trachtengottesdienst am Sonntag mit Pfarrerin Lisa Rudzki und Pater Roman Brod. Lisa Rudzki hatte sich auf Nachfrage spontan bereiterklärt, den Gottesdienst in Tracht zu zelebrieren. "Wenn ihr denn noch eine für mich habt", habe sie Armin Spitz gesagt. Ob das mit der Tracht noch rechtzeitig klappt, werde man sehen. Pater Roman Brod bekommt einen Trachtenhut. Getanzt wird im Gottesdienst auch, die Trachtengruppe des Bauernvereins Hardt wird nach der Predigt einen Tanz aufführen. In der Geschichte der Bernauer Pfarrkirche sei das vermutlich eine Premiere, vermutet Spitz.
Musik und Tanz sind allgegenwärtig beim Thoma-Fest, etwa beim Heimatabend am Freitagabend. Da treten mehrere Tanzgruppen der Trachtengruppe auf, für den guten Ton sorgt der Musikverein Bernau. Es folgt der Partyabend mit den kreativen Bläsern der Froschenkapelle. Am Samstagabend steht wieder ein Partyabend auf dem Programm, es spielt die Stubete Gäng. Das Konzert ist ausverkauft – ins Festzelt beim Campingplatz in Innerlehen passen eben nur 1000 Leute, sagt Spitz.
Das Fest sei ohne die Gemeinde nicht zu stemmen, sagt Spitz. Der Bauhof zum Beispiel baue das Zelt auf, bereite den Parkplatz beim Campingplatz vor und schildere den Verkehr aus. Bei den vielfältigen Aufgaben helfe praktisch das ganze Dorf mit – Vereine ebenso wie Einwohner. "Allein im Festzelt müssen in den vier Tagen rund 500 Dienstschichten geleistet werden", so Spitz.
Zum Fest gibt es eine Festplakette, die den Resenhof zeigt und von einer Bernauer Drechslerei angefertigt wurde. Die Plaketten sind die Eintrittskarte insbesondere für den Festumzug und für das Sonntagsnachmittagsprogramm. Man erhalte damit auch freien Eintritt in die Bernauer Museen. So wird im Hans-Thoma-Museum von 10. bis 31. August eine Ausstellung mit künstlerischen Fotografien von Sebastian Wehrle gezeigt.
Am Montagnachmittag folgt der Handwerkerhock mit Kinderprogramm und einem weiteren Auftritt der Kindertanzgruppe. Wer denkt, dass hier die Einheimischen unter sich sind, irrt, sagt Armin Spitz. Der Handwerkerhock gehöre zu den bestbesuchten Veranstaltungen des Festes. Die Band Wälderwahn, die ab 18 Uhr spielt, sei ein Zugpferd.