Weihnachtssingen

Besucher trotzen der Kälte im Emmendinger Elzstadion – um singend zu helfen

Renzo Düringer blieb die Ruhe selbst, als das Publikum für das Weihnachtssingen auszubleiben schien. Doch pünktlich zum Start füllte sich die Tribüne des Elzstadions, wie der ehemalige Chef des FC Emmendingen vorausgesagt hatte.  

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Bibbern für den guten Zweck: Beim gemeinsamen Singen im Emmendinger Elzstadion kam richtige Weihnachtsstimmung auf. Foto: Benedikt Sommer
Zum dritten Mal fand im Elzstadion des FC Emmendingen das Emmendinger Weihnachtssingen statt. Trotz des Wetters wurde das "Zämmesinge z’Ämmedinge" zu Gunsten der Weihnachtsaktion der Badischen Zeitung und der Caritas ein Erfolg. Knapp 250 Besucherinnen und Besucher suchten und fanden die Weihnachtsstimmung in der bislang kältesten Nacht des Jahres.

Elzstadion, 16.55 Uhr: Im geschmückten "Weihnachtsdorf" wird in der Nähe der Feuerkörbe bereits der ein oder andere Glühwein getrunken, aber von Weihnachtsstimmung ist da noch nichts zu spüren. Geht das Konzept, das der FC Emmendingen 2018 erstmals durchführte, vielleicht in diesem Jahr doch nicht auf, fragte da mancher. Nur Renzo Düringer nicht. "Bei dem Wetter würde ich auch keine Minute früher kommen als nötig", sagt der ehemalige FCE-Vorstand trocken. Und behält Recht. Die Ränge füllen sich, nur mit etwas Verspätung. Am Ende stimmen etwa 250 Sängerinnen und Sänger, gut eingepackt und mit heißem Tee versehen, mit noch bangen Stimmen ihr "Oh du fröhliche" an".

Tapfer in der Kälte musiziert

Den Tee brauchen sie aber auch, denn es ist kalt. Sängerin Daniela Sauter, die mit ihrem Partner Holger Rohn am Saxophon und Pfarrer Herbert Rochlitz an der Gitarre in diesem Jahr die Aufgabe des Musikvereins Sexau übernommen hatten, wird am Ende des Abends an ihrem Piano ein letztes Mal ihre Finger reiben und stöhnen: "Ich habe noch nie in einer solchen Kälte gespielt." Die drei haben unten auf dem schneebedeckten Fußballfeld eine Klause für ihr Spiel bekommen, die im weiten Dunkel viel heimeliger leuchtet als sie tatsächlich ist.

Dort musizieren sie tapfer und – auch wenn der Atem kondensiert – sehr, sehr schön. Die ganzen Klassiker, wie "Kling Glöckchen" oder "Oh Tannenbaum", aber auch auf besonderen Wunsch der Kinder, "In der Weihnachtsbäckerei". Dazwischen gibt es zum Zuhören ein irisches Weihnachtslied oder die Weihnachtsversion von Leonard Cohens "Hallelujah". Damit sich keiner nach der ersten Strophe in die bloße Lautierung flüchten muss, gibt es die Texte in einem digitalen, per QR-Code aufrufbaren Liedheft.

Und da auch die Vertreter der Katholischen Kirchengemeinde Emmendingen, die in diesem Jahr erstmals als Partner auftrat, und "ohne deren Unterstützung die ganze Sache gar nicht hätte stattfinden können", so Düringer, da also Pastoralreferent Joel Perin und sein Kollege Tobias Gutmann die seelsorgerischen Begleitworte zur Einstimmung auf ein angenehmes und angemessenes Maß beschränkten, die Lichter herrlich funkelten und das ganz einfache gemeinsame Singen der Lieder so schön war, klappte es dann doch mit der Weihnachtsstimmung. Schließlich gab es so viel "weiße Weihnacht" schon lange nicht mehr.

Nur eine Sache blieb diesmal bei den meisten doch auf der Strecke: der große Gänsehautmoment beim abschließenden "Stille Nacht". Dafür war es einfach zu kalt.

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