Kultur

Besucheransturm im Hüsli bei Grafenhausen

Im Landkreis Waldshut blüht die Kultur: Das Heimatmuseum Hüsli zieht viele Gäste an, während das Schloss Bonndorf trotz Renovierung ein breitgefächertes Programm bietet.  

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Kulturamtsleiterin  Susanna Heim und M...Hüsli und das Kreismuseum St. Blasien.  | Foto: Wilfried Dieckmann
Kulturamtsleiterin Susanna Heim und Mitarbeiter Udo Eggi vor dem Heimatmuseum Hüsli. Udo Eggi übernimmt zum Schloss Bonndorf nun auch Verantwortung fürs Hüsli und das Kreismuseum St. Blasien. Foto: Wilfried Dieckmann
Das Heimatmuseum Hüsli in Rothaus befindet sich auf Erfolgskurs: Am Pfingstwochenende besuchten mehr als 400 Interessierte das Volkskundemuseum des Landkreises. "Dank der jahrelangen Aufbauarbeit der ehemaligen Museumsbetreuerin Anita Müller-Berthold hat sich das Hüsli zu einem Selbstläufer entwickelt", betonte Kulturamtsleiterin Susanna Heim im BZ-Gespräch.

Betreut wird das Heimatmuseum heute von Silvia Eggi. Auch das Kulturzentrum Schloss Bonndorf befindet sich im Verwaltungsbereich des Landkreises Waldshut und bietet ein breites Kulturspektrum: Die barocken Räume sind Bühne und Kulisse für Events. Die Kunst in ihrer Vielfalt – von zeitgenössischer Malerei bis hin zu Videoinstallationen – ist ebenso Zuhause wie klassische Musik, Worldmusic und Literatur. Neben großen Namen trifft man im Schloss auch auf Neuentdeckungen aus der Künstlerszene. Die Räume im Kreiskulturzentrum von Schloss Bonndorf stehen nach den Worten der Kulturamtsleiterin wegen Renovierungsarbeiten derzeit nicht in vollem Umfang zur Verfügung. "Doch die Kultur blüht im Landkreis an vielen Orten", meinte sie.

Betreut und verwaltet wird das Schloss Bonndorf von Udo Eggi. Neuerdings habe er auch die Verwaltung des Hüsli in Grafenhausen und des Kreismuseums in St. Blasien übernommen: "Ich bin froh, einen so qualifizierten Mitarbeiter zu haben, der viel Herzblut in seine Arbeit steckt", betont die Chefin des Kreiskulturamtes.

400 Besucher an zwei Tagen in einem Heimatmuseum? Ist das möglich? "Ja, diese Besucherströme sind möglich." Susanna Heim rief im BZ-Gespräch ein Zitat von Landrat Martin Kistler von 2022 in Erinnerung, das im Vorwort der "Hüsli Erinnerungen" von Margot Heller-Siegfried nachzulesen ist: "Wie kaum ein anderer Ort steht das Hüsli für die Sehnsucht nach einer intakten Heimat und einem Leben mit der Natur". Diese Erinnerungen der Tochter der Erbauerin des Hüsli, Helene Siegfried, wurden 1974 vom Landkreis Waldshut herausgegeben. Das kleine Heft, in dem neben der Konzertsängerin Helene Siegfried Schwarzwälder Tradition und Lebensstil im Mittelpunkt stehen, kann heute noch in der 5. Auflage im Hüsli erworben werden. Dieses Zeitdokument soll nach Angaben von Heim neu aufgelegt werden. Dabei soll es neu gestaltet und noch leserfreundlicher werden. Die Kulturamtsleiterin könnte sich auch vorstellen, mit dem Werk in Schulen zu gehen, um über die "auffällige Persönlichkeit" Helene Siegfried zu berichten.

Das Heimatmuseum Hüsli hat einen hohen Bekanntheitsgrad. Nicht nur allein durch die Fernsehserie Schwarzwaldklinik, sondern auch durch die Marketingarbeit der ehemaligen Leiterin Anita Müller-Berthold. Auf dieses umfangreiche Netzwerk könne das Museum heute noch zurückgreifen. Heim nannte etwa die guten Kontakte zu Busunternehmen, die auch heute noch das Volkskundemuseum ansteuern. Nicht zu vergessen das eigentliche Fundament, nämlich das von Helene Siegfried gebaute Schwarzwaldhaus Hüsli. Um die guten Besucherzahlen dauerhaft zu erhalten, müssen nach Heims Worten aber auch weiterhin gute, innovative Ideen in den Museumsbetrieb einfließen. Dazu gehöre auch die von der Gemeinde Grafenhausen geschaffene Möglichkeit, im Hüsli zu heiraten. Aber auch andere Brautpaare, die nicht im Hüsli geheiratet haben, können die Kulisse von Gebäude und Garten für ihre Hochzeitsfotos nutzen. "Interessierte können uns jederzeit ansprechen", betonte die Kulturamtsleiterin.
Schlagworte: Susanna Heim, Helene Siegfried, Anita Müller-Berthold
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