Sprungbrett
Betriebe nutzen Ferienjobs zur Nachwuchsgewinnung
„Seit Einführung der Mini- und Midijobs haben Unternehmen flexiblere Möglichkeiten, ihren Personalbedarf zu decken, auch in der Urlaubszeit – da hat der klassische Ferienjob an Bedeutung verloren“, sagt Hanspeter Fakler, Sprecher der Freiburger Arbeitsagentur. Doch noch immer gehen in Freiburg viele Schüler und Studierende in den Sommerwochen jobben. „Die Betriebe nutzen diese befristeten Arbeitsverhältnisse heute stärker, um Nachwuchskräfte zu gewinnen“, so Fakler.
Der Ferienjob werde heute immer öfter zum Sprungbrett in eine Ausbildung, ein duales Studium oder eine Anstellung nach dem Studium, erläutert Hanspeter Fakler. "Die Betriebe sind viel näher dran an den jungen Leuten, etwa über Partnerschaften mit Schulen oder Bildungsmessen. Ferienjobs werden daher oft über persönliche Kontakte vergeben und nicht ausgeschrieben", so Fakler.
Explizit als Ferienjob gekennzeichnete Stellen bei Arbeitgebern in der Region Freiburg finden sich in der Tat eher selten in Onlinejobbörsen. Beim Studierendenwerk Freiburg gibt es die Kategorie gar nicht mehr. Es lohnt sich also für Schüler und Studierende, selbst direkt mit Betrieben in Kontakt zu treten.
Bei Ferienjobs sind einige rechtliche Besonderheiten zu beachten. So dürfen laut Jugendarbeitsschutzgesetz Kinder, die das 15. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, keine regulären Jobs ausüben, können jedoch ab 13 Jahren mit Einwilligung der Eltern bis zu zwei Stunden pro Tag leichte Tätigkeiten übernehmen, etwa Zeitungen austragen. Einen klassischen Ferienjob können erst Jugendliche ab 15 Jahren annehmen. Falls sie noch der Vollzeitschulpflicht unterliegen, dürfen sie höchstens vier Wochen pro Jahr während der Ferien jobben. Besuchen sie höhere Klassen, fällt auch diese Beschränkung weg. Für Ferienjobber, die noch nicht 18 Jahre alt sind, ist Nachtarbeit (20 bis 6 Uhr) sowie Arbeit an Wochenenden und Feiertagen abgesehen von wenigen Ausnahmen tabu. Achtung: Der gesetzliche Mindestlohn von 8,84 Euro gilt nicht für minderjährige Jobber – hier muss man beim Aushandeln der Bedingungen gut aufpassen.
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ