BI hofft auf baldige Baugenehmigung für "Bürgertrasse"
Die Baugenehmigung für die "Bürgertrasse" der Deutschen Bahn zwischen Tiengen und Hügelheim ist in Sicht. Dies geht aus einer Mitteilung der Initiative MUT hervor.
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Im Breisgau und im Markgräflerland rege sich Widerstand gegen den Bau teurer Rennstrecken, die bis zu sechs Meter hohe Schallschutzwände und Erschütterungen mit sich bringen könnten, so MUT. Die MUT-Mitglieder seien überzeugt, dass der "Deutschland-Takt" auch mit langsameren ICE-Zügen funktionieren könne.
Im 23. Jahr ihres Bestehens sieht die Initiative das Ziel ihrer Bemühungen in greifbarer Nähe: die Genehmigung für den Bau aller drei Planabschnitte der Bürgertrasse durch das Eisenbahn-Bundesamt. Der Planfeststellungsbeschluss für den Planabschnitt 8.2 mit dem Mengener Tunnel als Teil der Güterumfahrung Freiburgs sei für Mitte 2025 angekündigt, für den mittleren Abschnitt 8.3 von Schallstadt bis Bad Krozingen zum Jahresende. Für den südlichen Abschnitt 8.4 bis Hügelheim werde der Rote Punkt im ersten Quartal 2026 erwartet. Die Termine seien mehrfach verschoben worden. Die Verzögerungen seien auf Planungsarbeiten für den Schutz der Bürgertrasse vor Hochwasser zurückzuführen.
MUT habe nicht nur im Blick, dass Güterzüge menschenverträglich und umweltgerecht durchs Markgräflerland fahren sollten, sondern sehe sich auch in der Pflicht darauf zu achten, dass der Bau der Bürgertrasse, der sich über sechs bis sieben Jahre hinziehen werde, ebenfalls diesem Qualitätsanspruch genüge. Bezüglich der Größe des Baufelds und der Versorgung des Erdaushubs seien noch Wünsche offen, heißt es in der Mitteilung.
Neben dem Neubau plane die Bahn auch den Ausbau der Rheintalbahn für eine ICE-Geschwindigkeit bis 200 Kilometer pro Stunde von Riegel bis Buggingen. Diehl verwies laut der Mitteilung auf Infomärkte, die derzeit von der Planungs- und Bauabteilung Infra-Go der Deutschen Bahn veranstaltet würden. Es zeige sich, dass durch den Lärm schneller ICE-Züge Schallschutzwände mit bis zu sechs Metern Höhe gebaut werden müssten, so MUT. Dies betreffe auch die Kommunen von Schallstadt bis Buggingen; bei Schallstadt sei ein Tunnel durch den Batzenberg geplant. Für MUT und acht befreundete Initiativen von Offenburg bis Schallstadt sei dies ein Unding. "Jahrelang haben wir dafür gekämpft, dass der Güterzuglärm aus den Ortschaften herausgehalten wird, jetzt kommt der Bahnlärm durch den Bau der Rennstrecken durch unsere Dörfer und Städte doch wieder auf uns zu", wird Gerhard Kaiser aus dem MUT-Vorstand in der Mitteilung zitiert.
Thomas Reipöler, Vorsitzender der Bürgerinitiative Gute Gleise und Vertreter der IG BOHR in der Arbeitsgemeinschaft Bürgerinitiativen Bahn Deutschland sagte, dass sich bundesweit Protest dagegen formiere, dass der "Deutschland-Takt" als "Alibi" für den Bau von Hochgeschwindigkeitskorridoren dienen solle. Diese Bauprojekte stünden in keinem vernünftigen Verhältnis zum Fahrzeitgewinn, so Reipöler. Zudem gingen sie an den Bedürfnissen der Bahnkunden vorbei, die zu 90 Prozent im Nahverkehr unterwegs seien.
Laut der Mitteilung wurde bei der Mitgliederversammlung auch gewählt: Vorsitzender bleibt demnach Roland Diehl (Hartheim), stellvertretende Vorsitzende Gerhard Kaiser (Buggingen) und Bernhard Walz (Heitersheim). Jürgen Häsler (Munzingen) wurde zum Nachfolger von Albert ter Wolbeek (Bad Krozingen) gewählt. Gerhard Kaiser übernimmt die Kasse. Maria-Luisa Werne und Jaime Timoteo-Gonzalez bleiben Schriftführerin und Pressewart.