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Biden will nicht spalten, sondern einen

  • dpa

  • Mo, 09. November 2020
    Ausland

     

Wahlsieger in den USA verspricht, den Respekt für sein Land in der Welt zurückzugewinnen / Trump erkennt seine Niederlage nicht an.

Mit Freudentränen in den Augen blickt ...n auf die Siegesfeier des Wahlsiegers.  | Foto: CHANDAN KHANNA (AFP)
Mit Freudentränen in den Augen blickt ein Anhänger von Joe Biden auf die Siegesfeier des Wahlsiegers. Foto: CHANDAN KHANNA (AFP)

Der gewählte US-Präsident Joe Biden will das gespaltene Land einen und den Respekt für die Vereinigten Staaten in der Welt zurückgewinnen. "Ich verspreche, ein Präsident zu sein, der danach strebt, nicht zu spalten, sondern zu einen", sagte er in seiner Siegesrede.

"Lasst uns diese düstere Ära der Dämonisierung hier und jetzt zu Ende gehen lassen", sagte Biden. Der Demokrat bat die Anhänger des amtierenden republikanischen Präsidenten Donald Trump, ihm eine Chance zu geben, um gemeinsam für ein besseres Amerika zu arbeiten.

Biden war am Samstag von US-Medien übereinstimmend zum Gewinner ausgerufen worden. Der unterlegene Amtsinhaber Trump erkannte Bidens Sieg nicht an und erklärte: "Die einfache Tatsache ist, dass diese Wahl noch lange nicht vorbei ist." Trump stellte sich als Opfer systematischen Wahlbetrugs dar, ohne dafür Belege vorzulegen. Mit Hilfe seiner Anwälte will er seine Niederlage abwenden. Die Erfolgsaussichten gelten als gering.

Viele Staats- und Regierungschef gratulierten Biden und der gewählten Vizepräsidentin Kamala Harris – auch einer der engsten Verbündeten Trumps, Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu. In einem Glückwunschschreiben von Kanzlerin Angela Merkel hieß es: "Unsere transatlantische Freundschaft ist unersetzlich, wenn wir die großen Herausforderungen dieser Zeit bewältigen wollen." Sie wünschte Biden von Herzen Glück und Erfolg.

Nach der geplanten Amtseinführung voraussichtlich am 20. Januar 2021 wäre die 56 Jahre alte Harris nicht nur die erste Vizepräsidentin, sondern auch die erste Schwarze in dem Amt. In ihrer Siegesrede sprach sie von einer Zeitenwende: "Als unsere Demokratie selbst auf dem Wahlzettel stand, die Seele Amerikas auf dem Spiel stand und die Welt zuschaute, habt Ihr einen neuen Tag für Amerika eingeläutet." Die Amerikaner hätten sich mit der Wahl Bidens für Hoffnung, Einheit, Wissenschaft und Wahrheit entschieden.

Bidens Erfolg im Schlüsselstaat Pennsylvania besiegelte Trumps Abwahl. Eine solche nach nur einer Amtszeit gab es zuletzt bei George Bush senior 1992. Biden kam am Ende einer tagelangen Zitterpartie über die Marke von 270 Wahlleuten, die für einen Erfolg erforderlich sind.

In den USA wurden auch alle 435 Abgeordneten im Repräsentantenhaus und ein Drittel der Senatoren gewählt. Biden wird mit großer Wahrscheinlichkeit auf eine Mehrheit seiner Demokraten im Repräsentantenhaus setzen können. Über die Mehrheit im Senat entscheidet eine Stichwahl in Georgia am 5. Januar. Die Demokraten müssen beide noch zu vergebenden Sitze holen, um die Mehrheit zu erringen. Der Senat hat großen Einfluss darauf, was ein Präsident umsetzen kann.

Biden kündigte an, sich entschlossen für die Eindämmung der Coronavirus-Pandemie einzusetzen. Dafür will er einen Expertenrat vorstellen. Die "führenden Wissenschaftler und Experten" würden ihm helfen, einen "Aktionsplan" zu entwickeln, der schon ab dem Tag seiner Amtseinführung umgesetzt werden könne.

Ressort: Ausland

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