Fehlerteufel im Kopf

Wenn wir etwas verzweifelt richtig machen wollen, spielt uns das Gehirn gerne einen Streich. Warum eigentlich? / Von Claudia Füßler
Sie balancieren ein Tablett voller Gläser mit Rotwein von der Küche durchs Wohnzimmer auf die Terrasse. Der Weg ist lang, die Gläser voll. "Jetzt bloß nichts verschütten", denken Sie und fixieren angespannt das wacklige Ensemble, "bloß nicht verschütten". Und schon ist es passiert, der Wein verteilt sich wenig dekorativ auf dem Boden.
Anderes Beispiel: Setzen Sie sich fünf Minuten lang auf einen Stuhl und denken Sie auf gar keinen Fall an einen Eisbären. Es wird Ihnen nicht gelingen. Eben weil sie ganz intensiv versuchen, nicht an den Bären zu denken, wird er plötzlich in Ihrem Kopf auftauchen. Die Wissenschaft nennt diese Fehlzündungen des Gehirns ironische Prozesse. Denn ironisch mutet es schon an, wenn genau das passiert, was nicht passieren soll und genau jenes Bild auftaucht, das man zu vermeiden versucht.
Zum ersten Mal beschrieben wurde dieses Phänomen in der Sozialpsychologie Mitte der 90er Jahre von Daniel Wegner. Der Psychologe an der Harvard University in Cambridge hat jüngst einen Überblick über alle Studien im ...
Anderes Beispiel: Setzen Sie sich fünf Minuten lang auf einen Stuhl und denken Sie auf gar keinen Fall an einen Eisbären. Es wird Ihnen nicht gelingen. Eben weil sie ganz intensiv versuchen, nicht an den Bären zu denken, wird er plötzlich in Ihrem Kopf auftauchen. Die Wissenschaft nennt diese Fehlzündungen des Gehirns ironische Prozesse. Denn ironisch mutet es schon an, wenn genau das passiert, was nicht passieren soll und genau jenes Bild auftaucht, das man zu vermeiden versucht.
Zum ersten Mal beschrieben wurde dieses Phänomen in der Sozialpsychologie Mitte der 90er Jahre von Daniel Wegner. Der Psychologe an der Harvard University in Cambridge hat jüngst einen Überblick über alle Studien im ...